
In Salzburg sorgt das große Wohnbauprojekt am Dossenweg für hitzige Diskussionen. Trotz der massiven Planung und der Baukosten, die in diesem Jahr auf satte 138 Millionen Euro geschätzt werden, stehen die 51 Eigentumswohnungen und 69 Baurechtseigentumswohnungen vor einem Verkaufsdebakel. Die Resonanz ist ernüchternd: Während man ursprünglich von DIY-Häusern ausgegangen war, haben sich nur rund 350 Interessierte gemeldet, anstatt der erwarteten 1000 Bewerbungen, wie die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Heimat Österreich berichtet. Diese stellte fest, dass die strengen Vergabekriterien der Stadt, insbesondere das ewige Spekulationsverbot, potenzielle Käufer abschrecken.
„Die Regelung sieht vor, dass erworbene Wohnungen in den nächsten 25 Jahren nicht mit Gewinn verkauft werden dürfen“, erklärte Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) in einer Erklärung. Dies betrifft auch Erbfälle und Ehescheidungen, was die Kaufentscheidung erheblich erschwert, da Familien im Notfall keine finanzielle Absicherung durch den Verkauf der Immobilie erwarten können. Laut Dankl sollen nun Änderungen bei den Vergabekriterien helfen, Käufer aus anderen Gemeinden und Bundesländern anzulocken. Diese müssen jedoch nach wie vor ihren Hauptwohnsitz im Projektgebiet begründen.
Projekte unter Druck
Das Dossenweg-Projekt, eines der größten Wohnbauvorhaben Salzburgs, umfasst auch 138 Mietwohnungen und sollte ursprünglich bis 2026 abgeschlossen sein. Doch durch die Coronakrise und steigende Baukosten ist eine Umplanung unumgänglich geworden. Geplant waren 750 Quadratmeter an Sonderflächen für eine Arztpraxis und ein Café, diese Vorhaben wurden jedoch gestrichen, um Platz für zusätzliche Wohnungen zu schaffen, was die Abnahme weiter erschwert hat, wie sn.at ausführte.
Die Stadtgemeinde wird die verbleibenden Wohnungen kommenden November in einem Zufallsverfahren vergeben. Die Entwicklung am Dossenweg spiegelt die aktuelle Herausforderung im österreichischen Wohnungsmarkt wider, wo der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum stagniert und gleichzeitig die Angebotslage durch hohe Preise immer unattraktiver wird. Die nächste Sitzung des städtischen Bauausschusses wird entscheidend sein, um neue Kaufimpulse zu setzen, und die Wohnbaugenossenschaft zeigt sich optimistisch, dass diese Maßnahmen den gewünschten Schwung bringen werden.
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