Nach dem Rücktritt von Karl Nehammer (ÖVP) hat Alexander Schallenberg das Bundeskanzleramt erneut interimistisch übernommen. Während seiner kurzen Amtszeit hatte Schallenberg auch das Amt des Außenministers inne, welches er nun an Beate Meinl-Reisinger (NEOS) übergibt. Im Kanzleramt sprach Schallenberg bei der Amtsübergabe seine besten Wünsche an seinen Nachfolger, Martin Stocker aus. Auf die Frage der Übergabe äußerte Schallenberg, dass er sich "keiner ausmalen konnte, dass die Übergabe so freundschaftlich" ausfallen würde, und lobte die Beamtenschaft, die Stocker mit "offenen Armen" empfangen werde, wie auch Kleine Zeitung berichtete.
Stocker bedankte sich für die herzlichen Worte seines Vorgängers und betonte sein Bewusstsein für die Verantwortung, die mit seinem neuen Amt einhergeht. Er versprach, als Bundeskanzler für alle Österreicherinnen und Österreicher da zu sein und äußerte den Willen, gemeinsam mit seinem Team und den Koalitionspartnern die Herausforderungen anzugehen. "Es gibt viel zu tun," erklärte Stocker, der seine Ernennung als große Ehre bezeichnete. Weitere Regierungswechsel sind im Gange: Der Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) wird dem SPÖ-Chef Andreas Babler das Ministerium übergeben, und auch im Finanzministerium und im Innenministerium finden heute Amtsübergaben statt, wie sn.at nachzulesen ist.
Baldige Angelobung einer Dreierkoalition
Zusätzlich zum Regierungswechsel deutet sich an, dass Österreich Anfang nächster Woche seine erste Dreierkoalition seit 1945 erleben könnte. Am Sonntag findet eine wichtige Mitgliederversammlung der NEOS statt, wo der geplante Regierungspakt mit der ÖVP und SPÖ eine Zustimmung von zwei Dritteln der Mitglieder benötigt, um am Montag angelobt zu werden. Laut Berichten könnte die Angelobung der Koalition um 11 Uhr stattfinden, was einen bedeutsamen Schritt in der österreichischen Geschichte darstellen würde, insbesondere in Zeiten, in denen die politische Situation angespannt ist.
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