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Eine bahnbrechende Studie unter der Leitung der MedUni Wien revolutioniert die Behandlung von Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte. Diese häufige chronisch-entzündliche Hauterkrankung betrifft in Österreich etwa 250.000 Menschen. Bisher konzentrierten sich Therapien hauptsächlich auf die Hemmung entzündungsfördernder Immunzellen. Doch die neuen Erkenntnisse, die im angesehenen Fachjournal „Immunity“ veröffentlicht wurden, zeigen, dass es möglich ist, die Funktion entzündungshemmender regulatorischer T-Zellen (Treg-Zellen) gezielt wiederherzustellen. Die Forschungsarbeit stellte klar, dass der Verlust der Funktion dieser Zellen durch eine Fehlsteuerung des zellulären Stoffwechsels verursacht wird, wie Studienleiter Georg Stary erläutert, der als Experte in der Dermatologie an der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien tätig ist.
Schlüsselrolle des Enzyms SSAT
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Identifizierung des Enzyms SSAT, das für die Regulierung von Molekülen verantwortlich ist, die das Gleichgewicht zwischen entzündungshemmenden und -fördernden Immunzellen steuern. Bei aktivem SSAT verlieren Treg-Zellen ihre probiotischen Eigenschaften und produzieren stattdessen entzündungsfördernde Botenstoffe, was die Immunreaktion bei Psoriasis verstärkt. Um diesem Teufelskreis zu entkommen, fand das Forschungsteam heraus, dass die Hemmung von SSAT im Mausmodell mit Psoriasis-ähnlicher Hautentzündung die regulierende Funktion der Treg-Zellen восстановить und den Entzündungskreislauf durchbrechen kann.
Die Entwicklung spezifischer Wirkstoffe, die SSAT hemmen, könnte eine vielversprechende, nebenwirkungsärmere Alternative zu bestehenden Behandlungsmethoden darstellen, die oft mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen einhergehen. Die Forscher hoffen, dass ihr Ansatz nicht nur für Psoriasis, sondern auch für andere chronisch-entzündliche Erkrankungen von Bedeutung sein könnte, wie Georg Stary abschließend betont. Diese innovativen Ansätze bringen neue Hoffnung in die Behandlung von Hauterkrankungen und könnten die Lebensqualität vieler Betroffener erheblich verbessern, wie cemm.at ergänzend berichtet.
Die neue Forschungstechnik und die Ergebnisse eröffnen spannende Perspektiven in der Dermatologie und könnten das Verständnis für chronische Entzündungsprozesse entscheidend erweitern. Die Publikation dieser Studie stellt einen wichtigen Schritt in der Entwicklungsrichtung therapeutischer Optionen dar, die sich auf eine nachhaltige Wiederherstellung der Immunfunktionen konzentrieren, anstatt die Immunantwort einfach zu unterdrücken. Dies könnte nicht nur die Behandlung von Psoriasis, sondern möglicherweise auch von anderen autoimmunen und entzündlichen Erkrankungen revolutionieren, was in der künftigen medizinischen Forschung von großer Bedeutung ist, wie in der Studie ausführlich beschrieben wird.
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