In einem der größten Missbrauchsfälle Frankreichs gibt es neue Entwicklungen, da die Staatsanwaltschaft in Lorient nun prüft, ob noch nicht identifizierte weitere Opfer existieren. Die Ermittler glauben, dass die hohe öffentliche Aufmerksamkeit das Licht auf zusätzliche Taten werfen könnte. Bei der Untersuchung wurden Tagebücher des beschuldigten Arztes entdeckt, die detaillierte Aufzeichnungen über die Missbrauchsakte beinhalteten. Die Aufzeichnungen halfen dabei, 299 Opfer zu identifizieren, die im Durchschnitt zum Zeitpunkt des Missbrauchs nur elf Jahre alt waren. Doch die grausame Wahrheit ist, dass der Chirurg auch seine zwei Jahre alte Enkeltochter missbraucht haben soll, was nun im Prozess thematisiert wird, wie kleinezeitung.at berichtete.
Rechtliche Schritte für Opfer
Das rechtliche Vorgehen für Opfer ist kompliziert. Laut anwalt.de kann die Staatsanwaltschaft ihr Ermittlungsverfahren einstellen, wenn nicht ausreichende Beweise vorliegen, was bedeutet, dass Opfer ein Einstellungsbescheid zugestellt wird. In diesem Bescheid werden die Gründe für die Einstellung kenntlich gemacht. Nur wer direkt betroffen ist, kann rechtlich gegen die Entscheidung vorgehen. Im Fall der Opfer des Missbrauchs können sie innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Bescheids eine Einstellungsbeschwerde einlegen, um darauf zu bestehen, dass der Fall erneut geprüft wird.
Sollte diese Beschwerde abgelehnt werden, können die Betroffenen ein Klageerzwingungsverfahren beantragen. Dazu müssen Tatsachen und Beweismittel vorgelegt werden, unterzeichnet von einem Anwalt. Das Oberlandesgericht bewertet dann, ob genügend Gründe für die Erhebung einer Anklage gegeben sind. Diese eng verzahnte rechtliche Struktur zeigt, wie wichtig es ist, dass den Opfern auch in diesem komplexen Prozess Gehör und Gerechtigkeit verschafft wird.
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