Mit einer bahnbrechenden Veränderung des österreichischen Bildungssystems wird ab dem kommenden Schuljahr die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) an Gymnasien durch eine „abschließende Arbeit“ ersetzt. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) verkündete diese Neuerung, die den Schülerinnen und Schülern die Wahl des Formats für ihre Matura-Teilleistung eröffnet. Neben der herkömmlichen schriftlichen Arbeit können sie nun auch auf Multimediaprodukte, Videoreportagen, Podcasts oder empirische Erhebungen zurückgreifen.
Vielfalt bei der Matura-Teilleistung
Für die jährlich etwa 17.000 Maturantinnen und Maturanten wird damit eine neue Ära eingeläutet, in der sie selbst entscheiden können, wie sie ihre Abschlussarbeit gestalten möchten. Diese kann nun auch in Form von modernen Medienformaten präsentiert werden, wobei die Dokumentation des Prozesses und der Quellen eine zentrale Rolle bei der Beurteilung spielen werden.
Neben dieser innovativen Möglichkeit besteht bis zum Schuljahr 2028/29 auch die Option für die Schülerinnen und Schüler, anstelle der abschließenden Arbeit eine zusätzliche mündliche oder schriftliche Prüfung innerhalb der Matura abzulegen. Mit drei bis vier schriftlichen Klausuren sowie zwei bis drei mündlichen Prüfungen ist die herkömmliche Matura-Struktur weitreichend vertreten.
BHS behalten Diplomarbeit, BMS schaffen sie ab
An den Berufsbildenden höheren Schulen (BHS) bleibt die Diplomarbeit in ihrer bekannten Form bestehen, was jährlich mehr als die Hälfte der Maturaabschlüsse betrifft. Im Gegenzug werden die Abschlussarbeiten an den Berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) komplett abgeschafft, was 10.000 bis 15.000 Jugendliche pro Jahr betrifft. Diese einschneidenden Veränderungen markieren einen Wendepunkt in der heimischen Bildungslandschaft und sprechen eine klare Sprache für die Offenheit gegenüber neuen Formen und Möglichkeiten im Schulsystem.
