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Neonazis markieren ehemalige Verfassungsschützerin als Feindin

Küssels geheimer Kontakt zur Polizei - Was sagt das Innenministerium dazu?

Das österreichische Innenministerium reagierte zurückhaltend auf Erkenntnisse über Kontakte zwischen dem Neonazi Gottfried Küssel und einem hochrangigen Polizisten. Nach einer Razzia in der Zentrale des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) war ein Dokument, das eine Einladung Küssels enthielt, verschwunden. Die betreffende E-Mail hatte der Adressat der Polizei angehört und war für den Polizisten auffindbar. Dieser Beamte war während der Aktion, die er zusammen mit seiner Einheit durchgeführt hatte, für die FPÖ als Gemeinderat tätig. Trotz der weitreichenden Bedeutung dieser Erkenntnisse, verhielt sich das Innenministerium zurückhaltend und nahm zu den Kontakten keine klare Stellung.

Gottfried Küssel gilt als zentrale Figur der rechtsextremen Szene und steht schon lange im Fokus des Verfassungsschutzes. Die Tatsache, dass er Kontakt zu einem hochrangigen Polizeibeamten hatte, löste besondere Aufmerksamkeit aus und rückte die Angelegenheit ins Rampenlicht. Die Grünen möchten über eine parlamentarische Anfrage an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) weitere Informationen zu diesem Kontakt erhalten. Kontakte zwischen Beamten und rechtsextremen Gruppen sind ein wiederkehrendes Thema, das für Schlagzeilen sorgt und die öffentliche Debatte in Österreich prägt.

Zudem offenbaren Kontakte dieser Art ein tieferes Problem in Bezug auf die Verbindungen zwischen Rechtsextremen und Sicherheitskräften. Ein Polizist, der auch als Studierendenvertreter tätig war, organisierte eine Veranstaltung mit rechten Publizisten an der Universität Wien. Ein pensionierter Beamter, der rassistische Propaganda verbreitete, sorgte ebenfalls für Aufsehen. Diese Vorfälle werfen Fragen zur politischen Einstellung und Verhaltensweise von Sicherheitskräften in Österreich auf und verdeutlichen die Notwendigkeit von klaren Richtlinien und Überwachungsmechanismen innerhalb der Einheiten.

Die Rolle von Sibylle G., einer ehemaligen BVT-Mitarbeiterin, wird in diesem Zusammenhang besonders beleuchtet. Als Intimfeindin einer rechtsextremen Gruppe wurde sie auf sozialen Plattformen markiert und angefeindet. Die Tatsache, dass sie im U-Ausschuss aussagen musste und dabei von politischen Akteuren wie Hans-Jörg Jenewein und Egisto Ott fotografiert wurde, verdeutlicht die Komplexität und den Einfluss politischer und extremistischer Kreise auf die Arbeit der Sicherheitsbehörden in Österreich. Die Sensibilität und Relevanz dieser Themen erfordert eine transparente und gründliche Untersuchung, um das Vertrauen in die Integrität und Neutralität der Polizei zu schützen.

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