In einem der schockierendsten Mordprozesse Italiens wurde Filippo Turetta gestern zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 22-jährige Biomedizintechnik-Student gestand, seine Ex-Freundin Giulia Cecchettin am 11. November 2023 brutal ermordet zu haben. Nach einer einwöchigen Flucht, die ihn über Österreich bis nach Leipzig führte, wurde er schließlich verhaftet. Turetta hatte offenbar nicht akzeptieren können, dass die Beziehung beendet war, und bekannte: „Ich habe etwas Schreckliches getan, aber sie hätte niemand anderem gehören können“, wie Suedtirol News berichtete.
Die grausamen Einzelheiten des Verbrechens sind erschütternd: Turetta stach Giulia in einem Industriegebiet in der Nähe von Vigonovo nieder. Der Gerichtspathologe fand an ihrem Körper über 20 Stichwunden, die deutliche Abwehrverletzungen aufwiesen – ein Zeichen für ihr verzweifeltes Ringen um ihr Leben. Berichten zufolge starb sie fast sofort durch einen entscheidenden Messerstich, der eine lebenswichtige Schlagader durchtrennte. Der Fall hat in Italien zu massiven Protesten gegen geschlechtsspezifische Gewalt geführt und das Parlament zum Handeln bewegt. Ein neues Gesetz soll gefährdete Frauen besser schützen und die Maßnahmen zur Bekämpfung häuslicher Gewalt verstärken, wie Krone berichtete.
Das Motiv hinter dem Verbrechen
Der obsessive Eifersucht Turettas und seine Unfähigkeit, den Beziehungsbruch zu akzeptieren, führten zu diesem tragischen Verbrechen, das viele Fragen aufwirft. Seinen Aussagen zufolge verstand er nicht, „was in seinem Kopf vor sich ging“, während er gleichzeitig betonte, dass es nicht seine Absicht war, Giulia zu töten. Dies könnte jedoch Teil einer Verteidigungsstrategie sein, um den Mord als impulsive Tat darzustellen, während Beweise, wie das bei ihm sichergestellte Messer und die Vorbereitungen zur Flucht, darauf hinweisen, dass der Mord möglicherweise vorab geplant war. Traurigerweise wird Giulia Cecchettin am Dienstag in Padua beerdigt, wobei zehntausende Trauergäste aus ganz Italien erwartet werden.
