Möwen-Plage in Kroatien: Touristen unter Angriff in Istrien!

Istrien, Kroatien - In Kroatien, einem beliebten Urlaubsland am Westbalkan, bereiten aggressive große Möwen Touristen zunehmend Probleme. Diese Vögel stehlen nicht nur Fischbrötchen direkt aus den Händen der Urlauber, sondern greifen auch Menschen und Tiere an, wenn diese Essbares halten. Diese alarmierenden Vorfälle haben dazu geführt, dass die kroatischen Behörden dringend Maßnahmen gegen die wachsende Möwenplage ergreifen müssen. Besonders betroffen sind Urlaubsorte an der Westküste Istriens, wo die Zahl solcher Vorfälle stark zunimmt, berichtet oe24.

Kürzlich haben die Verantwortlichen in Istrien beschlossen, die Möwenpopulation mithilfe eines umstrittenen Ansatzes zu reduzieren. Dabei sollen in den kommenden Wochen insgesamt 2.000 echte Möweneier aus Nestern entfernt und durch Plastikeier ersetzt werden. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Vögel dazu zu bringen, ihre Nester aufzugeben, da sie keinen Unterschied zwischen echten und künstlichen Eiern erkennen. Pula ist eine der ersten Städte, die das Eiertauschen in die Tat umsetzen, um die Situation zu entschärfen, wie t-online berichtet.

Das Zusammenleben mit den Möwen

Die Situation hat sich mittlerweile so zugespitzt, dass das Zusammenleben mit den Möwen als nahezu unmöglich und in einigen Fällen sogar gefährlich beschrieben wird. Möwengreifen nicht nur Urlauber an, sondern auch kleinere Haustiere wie Eichhörnchen und Schwalben. Die aggressive Natur der Vögel gepaart mit der Brutzeit im April und Mai führt zu übermäßiger Unruhe, Lärm und Unordnung in den städtischen Gebieten Istriens. Trotz eines leichten Rückgangs in der Möwenpopulation in den letzten Jahren bleibt die Anzahl der Vögel in Regionen wie Istrien, Rijeka und der Kvarner-Region hoch.

Diese Probleme kommen in einer Zeit, in der Kroatien auch mit anderen Herausforderungen im Tourismusbereich zu kämpfen hat. Der Tourismus in dem Land ist stark saisonal geprägt, wobei die Hauptsaison über die Monate Juli und August verteilt ist. Dies führt zu einer unzureichenden Auslastung und punktuellen Überfüllungen in der Hauptsaison. Hinzu kommt ein Mangel an Diversifizierung der touristischen Angebote, da die Mehrheit der Touristen die Küste und die Strände bevorzugt, während andere Formen des Tourismus wie Kultur- oder Sporttourismus kaum entwickelt sind, so croatiansonline.

Weitere Themen wie hohe Preise im Vergleich zur gebotenen Qualität, eine unzureichende Verkehrsinfrastruktur und Probleme mit der Servicequalität schränken zudem das Potenzial des kroatischen Tourismus stark ein. Viele Urlauber suchen nach einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis, und nicht zuletzt sind die negativen Auswirkungen des Massentourismus auf die Umwelt und die kulturellen Ressourcen in beliebten Zielen wie Dubrovnik und Split ebenfalls erwähnenswert.

In Anbetracht dieser Herausforderungen sind die Maßnahmen gegen die Möwenplage in Kroatien nicht nur eine Reaktion auf akute Probleme, sondern auch Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Verbesserung der touristischen Situation im Land. Eine koordinierte Anstrengung zwischen Regierung, Privatsektor und lokalen Gemeinschaften ist essentiell, um langfristige Strategien für den Tourismus und die nachhaltige Entwicklung zu etablieren.

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Ort Istrien, Kroatien
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