In Feldkirch hat Martin Werlen, Propst von St. Gerold, eindringlich die Politiker aufgefordert, mehr Mitgefühl für Menschen in Not zu zeigen. In einem kritischen Kommentar in den "Vorarlberger Nachrichten" äußerte er sich besorgt über die jüngsten Abschiebeankündigungen der österreichischen Bundesregierung, die Ängste unter syrischen Geflüchteten ausgelöst haben. Werlen betonte, dass die aktuelle Situation in Syrien nach wie vor von Krieg geprägt sei, und warnte: "Politiker, die sich so äußern, haben offensichtlich wenig verstanden vom Menschen und von der Situation in Syrien." Außerdem hob er hervor, wie wichtig es sei, an Weihnachten die Besinnung auf die Aufnahme von Bedürftigen nicht zu verlieren, insbesondere in einer Zeit, wo das Teilen mit den Schwachen eine zentrale Rolle spielt, wie kathpress.at berichtete.
Kritik an der Fastenzeit
In einer außergewöhnlichen Predigt erklärte Werlen zudem seine provokante Absicht, die Fastenzeit abzuschaffen. Statt des Verzichts plädierte er für eine tiefere Sehnsucht nach Gott und Menschlichkeit, die besonders in der Zeit der Besinnung auf die Not anderer gefühlt werden solle. Die kirchliche Tradition der "Quadragesima", die für die 40-tägige Vorbereitungszeit auf Ostern steht, solle nicht durch den strengen Begriff “Fastenzeit” konnotiert werden. Er verdeutlichte, dass es nicht darum gehe, Lebensmittel zu entbehren, sondern vielmehr um die Aktivität, Menschen in Not zu helfen, wie Werlen im Kontext einer bewegenden Geschichte eines syrischen Flüchtlings namens Aziz schilderte. Aziz, der als Lehrer in seiner Heimat arbeitete, kämpft nun in Österreich um die Integration seiner Familie, während er mit täglichen Herausforderungen konfrontiert ist. "Wenn wir der Not der Menschen Sprache geben, berührt uns das Wort Gottes ganz anders," so Werlen weiter, was ihn motiviere, seinen Glauben aktiv zu leben, so kath.ch.
Die Berichte von Werlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, in Krisenzeiten empathisch zu handeln und den Fokus auf die Bedürfnisse der Schwächsten in der Gesellschaft zu legen. Er ruft dazu auf, sowohl in der Politik als auch im persönlichen Handeln menschlicher und sensibler zu werden und sich aktiv für diejenigen einzusetzen, die dringend Hilfe benötigen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung