
In einer von Unsicherheiten geprägten geopolitischen Lage fordert die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) eine Überprüfung des Grundwehrdienstes. Wie sie im Gespräch mit dem "Kurier" äußerte, sind die aktuellen sechs Monate als zu kurz einzustufen, um die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte zu gewährleisten. Generalmajor Erwin Hameseder, der seit 2015 als Milizbeauftragter fungiert, stellte fest, dass sich die Bedingungen drastisch verändert haben und das Bundesheer schneller reagieren müsse. Tanner und Hameseder sind sich einig, dass vor allem die Miliz eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der militärischen Landesverteidigung spielen sollte, wobei die genauen Pläne zur Verlängerung des Grundwehrdienstes noch offen sind, so berichtete die Kleine Zeitung.
Die Stärkung der Miliz und ihre Relevanz
Die von Hameseder initiierte "Mission Vorwärts" zielt darauf ab, die Miliz stärker in die militärische Einsatzorganisation einzubinden. In einem Interview mit Militär Aktuell bestätigt er, dass durch Reformen wie die Einführung einer Milizausbildungsvergütung und die Aufhebung sozialer Benachteiligungen für Milizsoldaten erhebliche Fortschritte erzielt wurden. Ein 200 Millionen Euro schweres Investitionspaket soll der Miliz helfen, die Ausrüstung zu modernisieren und die Fähigkeiten für einen effektiven Einsatz zu verbessern. Der Aufbauplan 2032+ sieht zudem eine Angleichung der Miliz an die aktiven Kräfte des Bundesheeres vor, was als wichtiger Schritt für die militärische Landesverteidigung gewertet wird. Hameseder führt dies auf die Unterstützung von Tanner und weiteren Führern zurück, wie er in seinem Interview betont, laut dem die Miliz nun in einer besseren Position ist, um auf anhaltende Bedrohungen zu reagieren, so wie auch Militär Aktuell berichtete.
Das Hauptziel der Reaktionsmiliz ist es, in Zeiten zunehmender Bedrohungen schnell und effektiv reagieren zu können. So sollen etwa bei militärischen Angriffen oder großflächigen Katastrophen, wie einem bundesweiten Blackout, die Fähigkeiten der Miliz genutzt werden, um die Präsenzkräfte zu stärken. Derzeit läuft ein Pilotprojekt mit zwei Jägerkompanien, das die Grundlagen für eine künftige Mobilisierung und Ausbildung legen soll. Das Interesse an einer Verstärkung des Grundwehrdienstes steht im Kontext dieser umfassenden Änderungen, die das Bundesheer in eine neue Ära der militärischen Bereitschaft führen sollen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung