
Der Nationalrat hat auf Initiative der neuen Dreierkoalition einen umfassenden Mietpreisstopp beschlossen, um die Wohnkosten in Österreich zu kontrollieren. Diese Sofortmaßnahme soll die Mieten für Altbau-, Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen für das laufende Jahr einfrieren. Trotz dieser Regelung sind jedoch 24 Prozent der insgesamt 1,7 Millionen zur Miete wohnenden Haushalte weiter ungeschützt, da sie im Freien Markt höheren Mietpreissteigerungen ausgesetzt sind. „Mieter:innen am ungeregelten, privaten Mietmarkt bleiben weiterhin ungeschützt“, konstatiert Leonard Jüngling vom Momentum Institut, der eine "wirksame Mietpreisbremse" fordert, die alle Segmente der Mietwohnungen einbezieht.
Die Wohnkosten in Österreich sind in den letzten Jahren dramatisch gestiegen und liegen im europäischen Vergleich an vierter Stelle bei den höchsten Mietpreissteigerungen. Laut Angaben der Europäischen Statistikbehörde verzeichneten die Mieten in Österreich seit 2010 einen Anstieg von 70,3 Prozent, was mehr als dreimal so viel ist wie der Durchschnitt der Eurozone mit 23,5 Prozent. Besonders dramatisch ist der Anstieg privater Hauptmieten, die seit 2010 um beeindruckende 80 Prozent gestiegen sind. Die allgemeinen Verbraucherpreise sind im Vergleich nur um 48 Prozent gestiegen, während die Immobilienpreise um 108 Prozent zugenommen haben, was die finanzielle Belastung der Mieter:innen enorm erhöht, da sie im Schnitt 28 bis 29 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aufbringen müssen, während Eigentümer deutlich weniger zahlen.
Zukünftige Maßnahmen in der Diskussion
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