
Die Mietpreise in Österreich haben einen alarmierenden Anstieg erlebt: In den letzten 15 Jahren sind sie um unglaubliche 89 Prozent gewachsen – fast das Doppelte der Inflation. Ilkim Erdost von der AK Wien betont, dass die kürzlich beschlossene Mietenbremse ein erster richtiger Schritt sei, um die Mieter:innen zu entlasten. Allerdings bleibt ein beunruhigender Aspekt: Die unregulierten freien Mieten sind nicht von der Regelung erfasst und steigen weiterhin exorbitant, teilweise um 18 Prozent über den Preisen von privaten Altbaumieten. Es wird gefordert, auch für diese Mieten ein Stopp einzuführen und ein einfaches, einheitliches Mietrecht zu schaffen, um die Situation zu verbessern, wie auf OTS berichtet wird.
Die aktuelle Mietenbremse wird voraussichtlich eine Entlastung für Mieter:innen im Altbau sowie in Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen bringen und eine durchschnittliche Erhöhung der Mieten von 3,16 Prozent verhindern. Dies wird zu Einsparungen von insgesamt 138 Millionen Euro führen. Dennoch zeigt eine Analyse der Wohnverteilung in Wien, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung, insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund, häufig in privaten Mietverhältnissen lebt. Statistiken belegen, dass 54 Prozent der im Ausland ausgebildeten Wiener*innen mit Migrationshintergrund aus der EU/EFTA in privaten Mietwohnungen wohnen, während der Anteil bei solchen mit Bildung aus Drittstaaten bei 42 Prozent liegt. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um den wachsenden Druck auf die Wohnungsmärkte in Wien und die gesellschaftliche Vielfalt zu verstehen, die in wien.gv.at detailliert beschrieben werden.
Wachstum des gemeinnützigen Wohnbaus
Die migrationsbedingte Diversität im Wohnungsmarkt manifestiert sich auch im Wachstum des gemeinnützigen Wohnbaus, wo in den letzten Jahren ein relevanter Zuwachs verzeichnet wurde. Immer mehr Wiener:innen mit Migrationshintergrund suchen diesen Wohnraum, da er oft eine sichere und erschwingliche Wohnalternative bietet. Im Vergleich dazu zeigt die Zahl der Personen im Eigentum, dass vor allem Menschen ohne Migrationshintergrund in eigenen Wohnungen leben. Das ist besonders bemerkenswert, da nur 11 Prozent der Wiener*innen mit Migrationshintergrund aus einem Drittstaat in Eigentum leben.
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