Der ehemalige Wiener Bürgermeister und SPÖ-Grande Michael Häupl, der von 1994 bis 2018 das Stadtoberhaupt war, hat sich an die Öffentlichkeit gewandt und seine gesundheitlichen Herausforderungen offenbart. Bei ihm wurde Parkinson diagnostiziert, was zu einem leichten Zittern der rechten Hand führt. "Es klingt schlimmer, als es ist", erklärte Häupl in einem Gespräch mit Heute. Er betont, dass ihn die Erkrankung kaum einschränkt: "Ich kann aber leserlich schreiben, auch das Essen ist kein Problem." Häupl, 75 Jahre alt, geht regelmäßig aktiv dagegen an und trainiert mit einem „VILIM Ball“, um die Symptome zu lindern. Nach seiner Nierenkrebsdiagnose im Jahr 2020 konnte er bereits positive Veränderungen in seinem Lebensstil umsetzen, um seine Gesundheit zu fördern.
Sprüche, die Geschichte schrieben
Trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen bleibt Michael Häupl eine prägende Figur in der Wiener Politik. Während seiner Amtszeit prägte er mit zahlreichen markanten Sprüchen die politische Landschaft. Viele seiner Zitate sind mittlerweile Kultstatus erreicht, wie der berühmte “Man bringe den Spritzwein!”-Spruch, der die Wiener als unterhaltsamen und gleichzeitig kritischen Politiker in Erinnerung behält. In einem Rückblick auf seine Karriere wird deutlich, dass Häupl stets einen scharfen Blick auf das politische Geschehen hatte. 2010 warnte er davor, dass die Stadt nicht verwechselbar mit dem Zentralfriedhof werden dürfe, und äußerte 2005 über den Wahlkampf: "Wahlkampf ist Zeit fokussierter Unintelligenz." Diese Sprüche sind Teil seiner unverkennbaren Identität, die ihn auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven politischen Leben prägt, wie Kontrast berichtet.
Häupl ist auch weiterhin an den politischen Entwicklungen in Österreich interessiert, zum Beispiel an den Koalitionsverhandlungen. Er betont jedoch, dass er sich aus der Tagespolitik heraushalten möchte. "Wenn man sein politisches Leben lang gepredigt hat, im Wohnzimmer und nicht am Balkon zu reden, dann hält man das auch weiterhin so", gibt er entspannt zu verstehen. In Anbetracht seiner aktuellen gesundheitlichen Situation legt Häupl Wert darauf, optimistisch zu bleiben und auf sich selbst zu achten. Dabei wird deutlich, dass seine Einstellung und Lebensfreude auch jetzt noch ungebrochen sind.