
In Österreich erblicken jedes Jahr etwa 700 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler das Licht der Welt – das entspricht rund einem von 100 Neugeborenen. Dank deutlicher Fortschritte in der pädiatrischen Herzchirurgie überleben inzwischen rund 95 Prozent dieser Kinder bis ins Erwachsenenalter, wie 5min.at berichtet. Eine dieser Erfolgsgeschichten ist die 21-jährige Kiara, die 2003 mit einer komplexen Herzfehlbildung, der Fallot’schen Tetralogie, geboren wurde. Nach ihrer ersten erfolgreichen OP verlief ihr Leben lange Zeit beschwerdefrei. Doch nach ihrer Matura traten Probleme auf: Die Lungenklappe wurde undicht, was ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigte.
Um Kiaras Lebensqualität zu verbessern, fiel die Entscheidung für einen minimalinvasiven Herzklappenersatz, bei dem die defekte Klappe über einen Katheter ersetzt wurde. Der Eingriff, der als technologischer Fortschritt gilt, dauerte nur zwei Stunden und war ein Erfolg – die neue Klappe funktioniert einwandfrei. Laut Dr. Gernot Grangl, ihrem behandelnden Arzt, stellt diese Methode eine bedeutende Verbesserung in der Behandlung von Herzfehlern dar. Er betont, dass solche minimalinvasiven Verfahren die Häufigkeit von offenen Herzoperationen drastisch reduzieren können, möglicherweise alle zehn Jahre, anstatt wie bisher regelmäßig notwendig zu sein.
Umfassende Betreuung für Betroffene
Bereits nach einer erfolgreichen Operation ist es wichtig, dass Patienten mit angeborenen Herzfehlern kontinuierlich betreut werden. Am Universitätsklinikum Graz gibt es seit über 25 Jahren eine spezialisierte EMAH-Ambulanz, die eine lebenslange Nachsorge bietet. Wie uniklinikumgraz.at mitteilt, arbeiten dort interdisziplinäre Teams aus Kinder- und Erwachsenenkardiologen sowie Herzchirurgen eng zusammen, um eine nahtlose Betreuung über alle Lebensphasen hinweg zu gewährleisten.
Die neue Herzklappe ermöglicht Kiara nun ein unbeschwertes Leben. „Mir geht es mit der neuen Herzklappe wirklich super! Ich habe überhaupt keine Atemprobleme mehr, auch Bergaufgehen kann ich ohne ein einziges Mal stehen zu bleiben“, so Kiara. Diese Fortschritte zeigen nicht nur, dass modernste Medizintechnik höchstmögliche Lebensqualität verspricht, sondern auch, dass mit spezialisierter Nachsorge einer positiven Zukunft für viele Patienten nichts im Wege steht.
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