
Die Mediaprint, Österreichs größtes Zeitungsunternehmen und gemeinsames Druck-, Logistik-, Vermarktungs- und Vertriebsunternehmen der Krone und KURIER, hat sich nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 2022/23 wieder stabilisiert. Im Geschäftsjahr 2023/24 zeigt das Unternehmen Erfolge in den Sanierungsbemühungen des neuen Führungstrios, bestehend aus Gerhard Valeskini, Michael Tillian und Richard Grasl. Über 100 Maßnahmen wurden in einem umfassenden Konsolidierungsprogramm in allen Unternehmensbereichen erfolgreich umgesetzt.
Die Redaktionen sowohl von der Krone als auch von KURIER leisteten einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der finanziellen Situation. Laut dem Konzernjahresabschluss 2023/24 muss jedoch ein negatives Ergebnis vor Steuern von -2,6 Millionen Euro verzeichnet werden, was eine markante Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (-23,7 Millionen Euro) darstellt. Positiv ist auch das EBITDA, das mit +6,5 Millionen Euro um 17,8 Millionen Euro besser abschneidet als im vorangegangenen Jahr (-11,3 Millionen Euro).
Wirtschaftliche Stabilität und Perspektiven
Bis zum 30. Juni 2024 kann Mediaprint positives Eigenkapital von 8,8 Millionen Euro aufweisen, was die umfassenden Sanierungsmaßnahmen unterstreicht. Des Weiteren ist das Unternehmen operativ wieder Cash-Flow-positiv. Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwarten die Geschäftsführenden eine Steigerung der Umsatzerlöse sowie eine Reduzierung der Kosten und prognostizieren ein deutlich positives Gesamtergebnis.
Im letzten Geschäftsjahr war Mediaprint für durchschnittlich etwa 1.830 Mitarbeitende, einschließlich der Joint-Venture-Unternehmen, verantwortlich. Dennoch bleibt die Lage im Unternehmensumfeld herausfordernd. Mediaprint ist im Osten Österreichs praktisch Monopolist im Zeitungsdruck und produziert neben den eigenen Publikationen auch für andere Zeitungen.
Eigentümerstruktur und strategische Veränderungen
Die Mediaprint gehört zu 50 % der Kronen Zeitung und zu 50 % des KURIER. Es gibt derzeit Verhandlungen über den Verkauf von Funke-Anteilen, welche voraussichtlich 2024 abgeschlossen werden sollen. Dies könnte weitreichende Folgen für die strategische Ausrichtung und die Unternehmensstruktur nach sich ziehen.
Bis zum geplanten Verkaufszeitpunkt wird im Gesellschafterausschuss (GAS) über wirtschaftliche Themen entschieden. Der GAS besteht aus jeweils zwei Vertretern der drei Eigentümergruppen, wobei der Vertreter der Krone für die Werbevermarktung zuständig ist und der Kurier-Vertreter für Vertrieb und Abonnements verantwortlich ist. Es sind bereits Umstrukturierungen in Planung, bei denen die Zeitungen autonomer agieren sollen, wobei je ein Geschäftsführer für Krone und KURIER eingesetzt werden soll.
Branchenüberblick und Markttrends
Trotz der Herausforderungen, die der Medienmarkt in Österreich erlebt, verzeichnet dieser moderates Wachstum, das durch sich wandelnde Verbraucherpräferenzen, die Integration von Streaming-Diensten und den Trend zu personalisiertem Medienkonsum beeinflusst wird. Die Tendenz zu On-Demand-Inhalten nimmt zu, besonders bei jüngeren Zielgruppen, die Flexibilität und maßgeschneiderte Erlebnisse schätzen. Diese Veränderungen zwingen traditionelle Medienanbieter, sich an die neuen Erwartungen anzupassen.
Die Mediaprint hat bereits einen Teilbetrieb ihres Druckstandorts in Kärnten geschlossen, was zu einem Abbau von 40 Arbeitsplätzen führte. Dennoch bleibt das Unternehmen optimistisch und plant eine künftige Stärkung der regionalen Märkte, wobei Medienkonsum von sozialen Medien und lokalisierten Inhalten stark beeinflusst wird. Die Marktbedingungen in Österreich bieten Chancen für Unternehmen, sich innovativ zu positionieren und an die Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen.
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