
In Österreich brodelt die Glücksspielbranche: Ein geplatztes Rubbellos hat zu einem massiven Rechtsstreit geführt, der bereits die Justiz beschäftigt. Ein Fehler in den Gewinnbedingungen des Rubbelloses „1 Jahr Weihnachten!“, das im Jahr 2023 auf den Markt kam, ließ zahlreiche Spieler aufhorchen. Statt der korrekten Formulierung „pro Spiel“ für den Hauptgewinn von monatlich 5000 Euro über ein Jahr hinweg, wurden diese zwei entscheidenden Worte weggelassen. Dieser Patzer hat dazu geführt, dass sich rund 200 Spieler bei Anwalt Oliver Peschel meldeten und nun jeweils 60.000 Euro fordern, wie Krone.at berichtet. Ein Wiener hatte bereits erfolgreich auf den Fehler hingewiesen und erhielt seine 60.000 Euro. Sollte das Handelsgericht Wien nicht das letzte Wort sein, droht den Lotterien ein finanzielles Desaster in Milliardenhöhe – denn es könnten bis zu 270.000 weitere Losbesitzer Ansprüche geltend machen.
Staat greift ins Glücksspiel und bringt Trafikanten in Bedrängnis
Parallel zu diesem Rechtsgefecht plant der Staat, durch eine Erhöhung der Glücksspielabgabe eine Milliarde Euro an Steuern einzutreiben, um sein Budgetloch zu füllen. Diese Maßnahme könnte direkt auf die Trafikanten, die ebenfalls von den Österreichischen Lotterien abhängig sind, durchschlagen. Die Betreiber der Lottogeschäfte befürchten, dass dies zu Provisionskürzungen führt und damit die wirtschaftliche Basis Tausender Trafiken gefährdet. „Für uns wird es immer schwieriger“, klagt Michael Buresch, ein Trafik-Mitarbeiter aus Pöchlarn in Niederösterreich. Der Druck auf die Trafikanten wächst, und einige Stimmen warnen vor einem Anstieg des illegalen Glücksspiels, was nicht nur die Einnahmen des Staates schmälern könnte, sondern auch die Existenz der kleinen Geschäfte bedroht.
Ein Sprecher der Österreichischen Lotterien kommentiert die Situation: „Die Trafiken sind unsere wichtigsten Vertriebspartner und müssen es auch bleiben.“ Währenddessen stehen die Lotterien unter immensem Druck, um die finanziellen Folgen des Fehler-Rubbelloses zu bewältigen. Ein Gerichtsurteil könnte nicht nur ihre Monopolstellung gefährden, sondern auch die Zukunft des bundesweiten Glücksspiels nachhaltig beeinflussen, wie wien.ORF.at berichtet.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung