Lothar Lockl tritt als ORF-Stiftungsratsvorsitzender zurück

Vienna, Österreich - Lothar Lockl wird im Juni 2025 seinen Posten als Vorsitzender des ORF-Stiftungsrats niederlegen. Der Rückzug erfolgt aufgrund des „enormen Zeitaufwands“ seiner ehrenamtlichen Tätigkeit, die ihm nicht länger mit seinen Verpflichtungen als Strategie- und Kommunikationsberater vereinbar ist. Während seiner fünfjährigen Mitgliedschaft im Stiftungsrat, davon drei Jahre als Vorsitzender, hat Lockl u.a. die erfolgreichen neuen digitalen Angebote des ORF initiiert und die Finanzierungsbasis des Unternehmens weiter verbessert. Er bezeichnete es als „Privileg“, für den ORF und dessen Publikum tätig zu sein. Lockl wird bis zur Neu-Konstituierung des Stiftungsrats weiterhin im Amt bleiben und äußerte Zuversicht, dass eine kompetente Nachfolge gewählt wird, um die organisatorischen Herausforderungen des ORF auch in Zukunft zu meistern. Dies berichtet vienna.at.

Die Neuwahlen im Stiftungsrat stehen im Kontext einer Reform, die auf einem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs basiert. In der kommenden Funktionsperiode soll auch der nächste ORF-Chef gewählt werden. Bei Stimmengleichheit wird die Stimme des Vorsitzenden entscheidend sein. Gleichzeitig sucht die Bundesregierung derzeit nach sechs neuen Mitgliedern für den Stiftungsrat, wobei die Bewerbungsfrist bis zum 5. Mai 2025 endet. Erforderlich sind Expertise in Medienwirtschaft, Betriebswirtschaft, Kommunikation, Medienrecht oder Controlling, ebenso ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis. Auf den zukünftigen Mitgliedern wird auch eine besondere Verantwortung lasten, da sie aus verschiedenen Institutionen entsandt werden, einschließlich des ORF-Publikumsrats, Landesregierungen, dem ORF-Zentralbetriebsrat sowie den Nationalratsparteien.

Abschied und Anerkennung

Lockls letzter offizieller Auftritt als ORF-Stiftungsratsvorsitzender wird am 16. Juni 2025 während der konstituierenden Sitzung des neuen Gremiums stattfinden. Dabei stehen unter anderem die Neubesetzung von Ausschüssen für Finanzen, Technik und Programm an. Während seiner Amtszeit wurde Lockl 2022 ohne Gegenstimme gewählt und hat sich stets dafür eingesetzt, die Herausforderungen im Medienbereich erfolgreich zu meistern.Kurier berichtet, dass Lockl, der vorher Bundesparteisekretär der Grünen war und als Wahlkampfleiter für Alexander Van der Bellen tätig war, großen Wert auf eine reibungslose Übergabe seiner Aufgaben legt. Die Politik hat bereits reagiert: Grünen-Parteichef Werner Kogler und Mediensprecherin Sigrid Maurer dankten Lockl für sein Engagement und Verantwortungsbewusstsein, während FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker ihm kritische Töne entgegenbrachte.

Unabhängig von der Kritik bleibt die Popularität des ORF unbestritten. Lockl betont, dass trotz der international gewachsenen Medienkonkurrenz über 85 Prozent der Bevölkerung in Österreich täglich mindestens ein Angebot des ORF nutzen. Diese Zahlen verdeutlichen die zentrale Rolle des ORF im österreichischen Medienmarkt. In der anstehenden Neuausrichtung und Konsolidierung der ORF-Gremien erwartet die Öffentlichkeit eine kompetente Dynamic, die erlauben soll, auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Berichterstattung sicherzustellen.ORF listet unter anderem die Mitglieder des Stiftungsrats, zu denen auch Lothar Lockl gehört, auf.

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Ort Vienna, Österreich
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