Die Strände von Lignano, in der sonst ruhigen Winterzeit nur von wenigen Sturmfluten getroffen, stehen kurz vor einer umfassenden Wiederherstellung. „Wir müssen die Strände von Sabbiadoro, Pieneta und Riviera wieder instand setzen“, erklärte Emanuele Rodeano, Präsident der Strandverwaltung „Lignano Gestioni“. Ab kommendem Dienstag wird materialisiert, was im Herbst letzten Jahres begonnen wurde: 47.000 Kubikmeter Sand aus dem Meer werden benötigt, um die Strände für die Saison fit zu machen. Der Sand wird direkt aus der Nähe des Roten Leuchtturms entnommen, auf Lkw verladen und entlang der Küste verteilt. „Wir rechnen damit, dass der gesamte Strandbetrieb ab 25. April wieder aufgenommen wird, möglicherweise sogar schon zu Ostern“, fügte Rodeano hinzu.
Die Umwandlung von Lignano in eine lebhafte Küstenstadt während des Sommers stellt besondere Herausforderungen für die örtlichen Behörden dar. Bürgermeisterin Laura Giorgi hebt hervor, dass die Einwohnerzahl in der Nebensaison bei etwa 7.000 liegt, während täglich über 200.000 Besucher während der Sommermonate erwartet werden. Diese hohe Besucherzahl erzeugt den sogenannten „Akkordeon-Effekt“, der sich auf alle Dienstleistungen der Stadt auswirkt, inklusive öffentlicher Ordnung und Gesundheitsversorgung. Giorgi fordert daher den formalen Status „città balneare“ – eine Anerkennung, die die administrativen Herausforderungen mindern und die Förderung von Dienstleistungen erleichtern könnte, wie das Problem mit der medizinischen Versorgung in der Stadt verdeutlicht. Ein unzureichendes Angebot an Erste-Hilfe-Diensten sorgt für Unsicherheit unter den Touristen, die vermehrt nach Lignano strömen möchten.
Zusätzlich zur touristischen Infrastruktur stehen auch Fragen zur Küstenerosion im Fokus. Manuel Rodeano hebt hervor, dass die herkömmlichen Maßnahmen aufgrund der klimatischen Veränderungen nicht länger ausreichen werden. Strukturelle Investitionen sind notwendig, um die Küstenlinie künftig zu sichern. Lokale Unternehmer empfinden die Notwendigkeit, die administrativen Abläufe zu verbessern, um die Herausforderungen des Massentourismus besser bewältigen zu können. „Es ist wichtig, dass die Verfahren im Zusammenhang mit dem Tourismus vereinfacht werden“, betont Alessandro Tollon, Vizepräsident von Confcommercio, und unterstützt damit die Bemühungen um eine bessere Verwaltung in Lignano.
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