In der aufregenden Inszenierung von Barbara-David Brüesch wird auf der Drehbühne der Grazer Oper ein packendes Drama um Liebe, Treue und Verrat in einem modernen Doppelhaus entfaltet. Hier trifft die Geschichte um zwei Männer, die in die Beziehung ihrer Verlobten eingreifen, auf musikalische Höhenflüge unter der Leitung des portugiesischen Star-Dirigenten Dinis Sousa, der erstmals in Österreich eine gesamte Opernproduktion dirigiert. Sousa hebt hervor: „Wenn man Mozart spielt, muss man viel arbeiten. Es ist für mich die aufwändigste Arbeit, weil die Musik so einfach und so perfekt ist.“ Die emotionale Achterbahnfahrt der Hauptfiguren wird somit durch meisterhafte Klänge begleitet, die die Zuschauer in ihren Bann ziehen.
Einblicke in menschliche Abgründe
Brüesch möchte durch ihr Werk die Zuschauer dazu anregen, die Abgründe in den Beziehungen um sich herum zu hinterfragen. Sie erklärt: „Ich wollte das Publikum auch ein bisschen reizen, mal über den eigenen Tellerrand zu gucken oder die Abgründe von den Partnern und Partnerinnen, die man hat, denen ins Gesicht zu schauen.“ Diese intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Treue spiegelt sich nicht nur in der Handlung wider, sondern auch in den schauspielerischen Leistungen, die sowohl die Verführbarkeit als auch die inneren Konflikte der Charaktere eindrucksvoll zur Geltung bringen. Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Transformation von Johanna Link in der Rolle der Helene und Julian Härtner als Karlanner, die die gewaltigen emotionalen Spannungen sichtbar machen.
Wie das Theater Konstanz mit der Inszenierung von Barbara-David Brüesch behutsam umgeht, wird durch die gelungene Verbindung von Spiel, Bild und Musik unterstrichen. Gleichzeitig werden auch klare Bezüge zu geschichtlichen Konfrontationen und den Herausforderungen der Moderne hergestellt. „Es war uns sehr wichtig, das für heute zu erzählen. Ich glaube, meine erste Frage war: Was hat es für eine Bedeutung?“ sagt Brüesch, die die Zuschauer eindringlich auffordert, die gesellschaftlichen Muster kritisch zu reflektieren, die oft schleichend in das menschliche Miteinander einsickern. So wird deutlich, dass die Herausforderungen um Treue und Gemeinschaft zeitlos bleiben, und die Faszination für die großen Fragen des Lebens ungebrochen ist, wie barbara-david.com berichtet.
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