
Beim politischen Aschermittwoch der SPÖ Steiermark in Kobenz gab Max Lercher, der neue Parteichef, seinen ersten kräftigen rhetorischen Schlag von sich. Die Veranstaltung war jedoch weniger scharf als in den Vorjahren, da also die Regierungsbeteiligung in Wien in der Luft lag, die Kritik an der FPÖ-ÖVP-Koalition in der Steiermark gedämpfter ausfiel. Lercher betonte in seiner Ansprache, dass er die traditionelle Parteiveranstaltung nicht den Blauen überlassen will, um seine Position und die der Sozialdemokraten stark zu präsentieren, wie vienna.at berichtete. Er trat mit lobenden Worten für den neuen Staatssekretär Jörg Leichtfried auf, dem er humorvoll eine Taschenlampe überreichte mit dem Hinweis auf die „dunklen“ Zustände im Innenministerium, in dem „es so schwarz“ sei.
Ein weiterer Punkt in Lerchers eindringlicher Rede war die Aussage über Herbert Kickl von der FPÖ, den er als „die Braut, die sich nicht traut“ bezeichnete. Dabei kritisierte er Kickls mangelnde Bereitschaft, Verantwortung für Österreich zu übernehmen, nachdem er von einem zu erwartenden Budgetloch gehört hatte. „Diese Täter-Opfer-Umkehr ärgert mich,“ so Lercher. Auch die breite Öffentlichkeit wurde mit Bezug auf relevante Themen wie die Bankenabgabe angesprochen, die unter den Anwesenden für begeisterten Applaus sorgte, was krone.at anhand von Berichten unterstrich. Der Parteichef plädierte insgesamt dafür, die alltäglichen Probleme der Bürger in das politische Programm zu integrieren und die Sozialdemokratie als Stimme der Menschen zu positionieren.
Neben Lercher folgten auch Julia Herr und Philip Kucher am Rednerpult. Beide trugen zur engagierten Atmosphäre bei, indem sie gegen Kickl ausholten. Herr stellte fest, dass Kickl nicht einmal zehn Stunden mit der ÖVP verhandelt habe, während Kucher ihn als „Extremisten“ bezeichnete. Nicht zuletzt kam auch die Konzertierte Antwort auf aktuelle politische Entwicklungen zur Sprache, als Herr und Kucher weitere soziale Initiativen wie die Mietpreisbremse lobten. Lerchers Botschaft war klar: „Die Sozialdemokratie ist nicht am Ende!“, was die Anwesenden mit großer Begeisterung aufnahmen.
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