
In Wien bahnt sich eine kulturelle Krise an: Das Bank Austria Kunstforum, ein seit 1980 bestehendes Herzstück der Kunstszene, soll geschlossen werden, was zahlreiche Künstler und Kulturschaffende empört. In einem offenen Brief, der über 50 prominente Unterzeichner, darunter Valie Export und Robert Menasse, vereint, wird die drohende Schließung scharf kritisiert. Die Unterzeichner warnen vor den gravierenden „Kollateralschäden für die heimische Kulturlandschaft“ und fordern dringende Maßnahmen von Stadt und Republik, um den Schaden zu begrenzen, wie ORF Wien berichtet.
Folgen der Schließung
Die Entscheidung der UniCredit Bank Austria, die finanzielle Unterstützung für das Kunstforum einzustellen, hat direkt zum Rückzug aus dem Ausstellungsgeschäft geführt. Diese Entscheidung kam für die Mitarbeiter und die künstlerische Gemeinschaft völlig überraschend, da sie aus den Medien erfahren mussten. Im Brief wird die Bekanntgabe als „maximale Gleichgültigkeit“ gegenüber der Kultur und den Künstlern wahrgenommen. Kritiker befürchten, dass eine schnelle Schließung nicht nur einen enormen finanziellen Schaden für bereits eingegangene Verpflichtungen zur Folge hat, sondern auch einen massiven Imageschaden für den Kulturstandort Österreich bedeutet. Wie die Künstler in ihrem offenen Schreiben ausführen, ist das Kunstforum nicht nur ein Ort für große Namen, sondern auch eine Plattform für aufstrebende Talente und innovative Bildungsprojekte im Bereich der Kunst.
Zusätzlich wird der Vorschlag, einen „André-Heller-Park“ als Ausgleich zu installieren, als unzureichend und als Versuch, verschiedene künstlerische Gruppen gegeneinander auszuspielen, zurückgewiesen. Die Künstlerinnen und Künstler drücken ihre Enttäuschung aus und fordern eine faire Übergangslösung, um die Integrität des Kunstforums zu sichern und eine Neuaufstellung für die Zukunft zu ermöglichen. Abgesehen von den kulturellen Auswirkungen befürchten sie auch, dass der Abbruch einer derart bedeutenden Institution die gesellschaftliche Verantwortung der Banken in der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Frage stellen würde, so OTS.
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