Die Pierer Industrie AG, bekannt als Muttergesellschaft des berühmten Motorradherstellers KTM, steht am Abgrund der Insolvenz. Am 25. November wurde am Landesgericht Wels ein europäisches Restrukturierungsverfahren eröffnet, das es dem Unternehmen ermöglicht, sich finanziell neu zu ordnen und rund 250 Millionen Euro an Verbindlichkeiten aufschieben zu können. Diese Schulden entstanden durch Anleihen und Schuldscheindarlehen, deren vorzeitige Fälligkeit das Unternehmen sofort in die Zahlungsunfähigkeit treiben würde, wie ooe.orf.at berichtete.
Restrukturierung und Fristen
Um die Reorganisation einzuleiten, wurde der Pierer Industrie AG eine Frist bis spätestens zum heutigen Datum, dem 27. Dezember 2024, zur Vorlage eines Restrukturierungsplans gesetzt. Bis zum 31. Januar 2025 müssen die Gläubiger ihre Forderungen beim Landesgericht Wels anmelden, während der Gerichtsvollzieher bis zum 25. Februar 2025 keine Forderungen vollstrecken darf. Diese Regelungen sollen es der Pierer Industrie AG ermöglichen, einen Weg aus der Krise zu finden und ihre finanziellen Verpflichtungen neu zu strukturieren.
Die dramatische Situation hat auch direkte Auswirkungen auf den Motorradhersteller KTM, der unter dem gleichen Mutterkonzern Pierer Mobility AG firmiert. Laut dem Kreditschutzverband (KSV) 1870 fehlt KTM ein „hoher dreistelliger Millionenbetrag“, was nicht nur die Gehaltserhöhungen für die Mitarbeiter gefährdet, sondern auch die Geschäftstätigkeiten von Tochtergesellschaften wie KTM Components GmbH und KTM F&E GmbH. Das Unternehmen plant, einen Sanierungsantrag mit Eigenverwaltung zu stellen, um die drohende Insolvenz abzuwenden, wie meinbezirk.at berichtete.
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