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Der österreichische Motorradhersteller KTM steht am Abgrund. Am Freitag, dem 29. November 2024, mussten die KTM AG sowie ihre Tochtergesellschaften, die KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH, beim Landesgericht Ried Insolvenz anmelden. Die Bilanzen sind alarmierend: Insgesamt belaufen sich die unbesicherten Schulden des Unternehmens auf mehr als zwei Milliarden Euro, was rund 3.600 Mitarbeitende in unsichere Lagen bringt. Die Novembergehälter werden zwar durch den Insolvenzentgelt-Fonds abgedeckt, doch die Mitarbeiter müssen mit Verzögerungen rechnen, da das Geld erst im neuen Jahr auf ihren Konten landen könnte, wie heute.at berichtet.
Finanzielle Turbulenzen und Produktionsstopps
Die Ursache für diesen dramatischen Rückschlag scheint auf gravierende Managementfehler und eine Überproduktion während der Corona-Pandemie zurückzuführen zu sein. Trotz eines Verkaufs von rund 265.000 Motorrädern an Endkunden im Jahr 2024 hat KTM einen Überbestand von etwa 130.000 Bikes, was einem Wert von rund einer Milliarde Euro entspricht. Dies führte zu einem massiven Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit, besonders auf dem wichtigen US-Markt. Die KTM AG habe nun zwei Jahre Zeit, um 550 Millionen Euro aufzubringen, um die Gläubigerquote zu bedienen, erklärte kurier.at.
KTM plant massive Einschnitte, darunter die Kündigung von insgesamt 500 Mitarbeitenden in verschiedenen Bereichen. Zudem wird die Produktion zwischen Mitte Dezember 2024 und Ende Februar 2025 vorübergehend eingestellt. Die Sanierungsverwalter haben jedoch Hoffnung, dass eine Fortführung des Unternehmens möglich ist, wenn der angegebene Sanierungsplan erfolgreich umgesetzt wird. Das Schicksal von KTM könnte ein Weckruf für den gesamten Mittelstand in Österreich sein, wie Experten warnen.
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