Schock für die Automobilbranche: Der Technologiekonzern Feintool hat angekündigt, seinen Standort in Sachsenheim zu schließen und die Produktion nach Ungarn zu verlagern. Diese Entscheidung ist Teil einer Neuausrichtung in Europa, die durch die aktuelle Krise der Automobilindustrie und die ungewisse Marktlage befeuert wird. Rund 200 der etwa 450 Arbeitsplätze in Sachsenheim und dem nahegelegenen Vaihingen/Enz stehen auf der Kippe, wie Feintool in einer Mitteilung erklärte. Dies folgt auf zahlreiche ähnliche Maßnahmen anderer großer Firmen wie VW und ZF Friedrichshafen. In Sachsenheim selbst ist die Lage prekär, da das Unternehmen aufgrund externer wirtschaftlicher Faktoren Verluste einfährt. Feintool erhofft sich von der Neuausrichtung Einsparungen von bis zu 15 Millionen Schweizer Franken jährlich, um den Herausforderungen auf dem Markt zu begegnen, wie Merkur berichtete.
Werksschließungen in Reichraming
Doch auch in Österreich brodelt die Wirtschaft. Dort kündigte der deutsche Konzern Freudenberg Sealing Technologies die Schließung seines Standorts in Losenstein an, was 100 Beschäftigten zum Verhängnis werden könnte. Der Schritt ist das Resultat einer anhaltenden Unterauslastung und steigenden Kosten in der Industrie, während die Nachfrage in den Märkten weiter rückläufig ist. Bürgermeister Michael Schwarzlmüller bezeichnete die Entscheidung als „Katastrophe“ für die Region, insbesondere da viele der Angestellten Frauen sind, darunter alleinerziehende Mütter, die dringend auf ihre Jobs angewiesen sind. Nächste Woche werden Vertreter des Unternehmens zusammen mit dem Betriebsrat über die Zukunft des Werks verhandeln, wie ORF Oberösterreich meldete.
Diese Entwicklungen stehen im Kontext einer weitreichenden Umstrukturierung in der Branche, die die Kernprobleme der aktuellen Marktsituation verdeutlicht – einen komplexen Mix aus wirtschaftlichen Unsicherheiten und reduzierter Nachfrage, aufgrund derer Unternehmen ihre Strategien überdenken und drastische Maßnahmen ergreifen müssen. Die Schließungen sind ein fehlender Hoffnungsschimmer für viele Beschäftigte in beiden Ländern.
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