Wien – Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 schlägt Alarm! In ihrem neuesten „Wärmewende-Check“ kritisiert die NGO dramatische Mängel in der Heizungspolitik und Gebäudesanierung in Österreich. Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000, erklärt: „Das Thema Wärmewende muss jetzt endlich in allen Bundesländern ernsthaft thematisiert und umgesetzt werden. Es gibt allerorts noch zu viele Versäumnisse.“ Nur Wien, Oberösterreich und die Steiermark haben die angestrebte Klimaneutralität bis 2040 in ihren Strategien verankert, während der Rest der Bundesländer weit hinterherhinkt. Laut Wahlmüller ist Klimaneutralität mit den gegenwärtigen Anstrengungen schlichtweg nicht umsetzbar, weil drei Viertel der Bundesländer keine ambitionierten Emissionsziele für 2030 haben.
Fossile Heizsysteme stehen im Fokus
Das Bild in Bezug auf ökologische Heizsysteme ist düster: Fast 35 Prozent der Heizungen in Österreich nutzen nach wie vor fossile Energieträger wie Öl und Gas, wobei Wien mit 47 Prozent am schlechtesten abschneidet. Besonders problematisch ist der hohe fossile Anteil, der in der Fernwärmeproduktion im Durchschnitt über ein Drittel beträgt, in Wien fast zwei Drittel. Während nur Wien eine Strategie zur Umstellung auf klimafreundliche Wärme bis 2040 formuliert hat, wartet der Rest der Bundesländer auf klare Ausstiegspläne. Gleichzeitig bleibt die thermische Sanierungsrate mit durchschnittlich 1,4 Prozent weit unter den notwendigen 3 Prozent, sodass eine umfassende Sanierung aller Gebäude über 70 Jahre dauern könnte, wie die Organisation eindringlich warnt.
Doch nicht nur bei der Sanierung hapert es: Auch der Heizwärmebedarf im Neubau hat sich in den letzten zehn Jahren verschlechtert. Im Burgenland benötigt ein Neubau um 39 Prozent mehr Energie als in Salzburg – ein alarmierender Trend. GLOBAL 2000 fordert daher strengere Vorgaben zur Verbesserung der Energieeffizienz. Wenn die Ziele der Wärmewende und die Klimaneutralität 2040 tatsächlich erreicht werden sollen, sind jetzt sofortige Maßnahmen gefragt, so die unmissverständliche Botschaft von GLOBAL 2000, die bereits von anderen Medien, wie Energy News Magazine, aufgegriffen wurde.
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