
In Wien fand am 11. und 12. März 2025 die Ständige Konferenz der Kinder- und Jugendanwält*innen Österreichs (STÄNKO) statt. Hierbei wurde deutlich, wie dringend die Verbesserung der Kinderrechte in Österreich nötig ist. Kinder- und Jugendanwälte fordern einheitliche Standards, um die Rechte aller Kinder unabhängig von ihrem Wohnort zu sichern. Sebastian Öhner, der Wiener Kinder- und Jugendanwalt, erläuterte, dass der Zugang zu Kinderrechten nicht von der Postleitzahl abhängen darf. Die Verantwortung für den Schutz und die Umsetzung der Kinderrechtskonvention liegt primär beim österreichischen Staat, der gemeinsam mit Organisationen agieren muss, um effektive Maßnahmen zu ergreifen.
Ein alarmierendes Thema ist die steigende Anzahl von Schulsuspendierungen in Österreich. Im Schuljahr 2023/2024 wurden darüber hinaus 2.013 Suspendierungen registriert, ein Anstieg von 100 im Vergleich zum Vorjahr, wie bereits berichtet. Diese Maßnahme wird nicht als Disziplinierungsinstrument angesehen, sondern ist zum Schutz der betroffenen Schüler*innen und Lehrpersonen gedacht. Derzeit gibt es in nur wenigen Bundesländern begleitende Unterstützungsangebote für Betroffene, wie die Suspendierungsbegleitung, die eine wesentliche Rolle bei der Adressierung von Verhaltensproblemen spielt. Johanna Fellinger, Kinder- und Jugendanwältin in Salzburg, begrüßt die Pläne der neuen Bundesregierung, Versorgung mit klaren Richtlinien für diese Angebote zu schaffen, jedoch müsse dies mit ausreichenden Ressourcen unterstützt werden.
Schutz vor Mobbing und Cybermobbing im Fokus
Die Konferenz betonte auch die Herausforderung des Mobbings, insbesondere im digitalen Raum. Christine Winkler-Kirchberger, Kinder- und Jugendanwältin in Oberösterreich, hob hervor, dass Cybermobbing heimtückisch ist, da es praktisch rund um die Uhr angreift. Hier seien dringend präventive und intervenierende Maßnahmen notwendig, um die psychische Gesundheit der Jugendlichen zu schützen. Zudem wurde die Lücke in der Überprüfung der Umsetzung von Kinderrechten betont; nur durch systematische Kontrolle können Missstände frühzeitig erkannt und behoben werden. Ein entsprechendes Monitoring ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Kinderrechte auch tatsächlich in der Praxis umgesetzt werden. Diese Ergebnisse aus der STÄNKO-Konferenz verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf in der österreichischen Kinder- und Jugendpolitik, um die Lebensbedingungen junger Menschen entscheidend zu verbessern, wie auch die BMFSFJ bestätigte.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung