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Die Möbelkette Kika/Leiner befindet sich in einem dramatischen Umbruch, der das Schicksal von rund 1.350 Beschäftigten betrifft. Mit der Schließung der letzten 17 Filialen Ende Januar wird ein langjähriger Mitarbeiterstamm, der oft über fünf Jahre im Unternehmen war, vor die Tür gesetzt. Diese Kündigungen treten aufgrund der gesetzlichen Kündigungsfristen erst im Sommer oder Herbst in Kraft, was bedeutet, dass viele Angestellte bis dahin ohne Gehalt dastehen werden. Laut Michael Pieber, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA NÖ, haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, eine Arbeitsstiftung zu nutzen, um sich beruflich weiterzuqualifizieren. Die Stiftung in Niederösterreich steht jedoch noch in der Planung, während in Wien bereits Unterstützung durch den Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds angeboten wird, der den betroffenen Mitarbeitern Ausbildungszuschüsse von 100 Euro monatlich gewährt, berichtet die Die Presse.
Markedante Veränderungen in der Möbelbranche
Die Insolvenz von Kika/Leiner wird voraussichtlich zu einer erhöhten Marktkonzentration in der Branche führen. Branchenexperte Andreas Kreutzer schätzt, dass die Konkurrenzsituation nach dem Rückzug von Kika/Leiner für die verbleibenden Anbieter vorteilhaft sein könnte, was raschere Preiserhöhungen zur Folge haben wird. XXXLutz, der bereits einen Marktanteil von etwa 35 Prozent hat, wird voraussichtlich weiter wachsen, während Ikea und weitere Anbieter um verbleibenden Marktanteile kämpfen. Dies könnte für Verbraucher in den kommenden Jahren teurer werden, da die Wettbewerbsbedingungen sich verändern, so vienna.at.
Die Schließung der Kika/Leiner-Filialen markiert einen weiteren Höhepunkt in der schon länger andauernden Krise des Unternehmens, das in den letzten 12 Jahren unter drei Eigentümerwechseln litt. Zuletzt war Kika/Leiner im November 2024 in ein Konkursverfahren umgewandelt worden, nachdem die Suche nach einem Investor gescheitert war. Die Entwicklung ist ein klarer Hinweis auf die Herausforderungen, mit denen der heimische Möbelhandel konfrontiert ist, und wird das Gesicht der Branche in Österreich erheblich verändern.
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