
Kardinal Christoph Schönborn hat in seiner emotionalen Silvesteransprache im ORF über die große Unsicherheit und die Herausforderungen gesprochen, die das vergangene Jahr geprägt haben. Der Wiener Erzbischof betonte, dass der bevorstehende Jahreswechsel von vielen Sorgen belastet ist, insbesondere in Bezug auf den Ukraine-Krieg und die anhaltenden Koalitionsverhandlungen in Österreich. „Selten war ein Jahreswechsel mit so viel Unsicherheit verbunden wie in diesem Jahr“, stellte er besorgt fest. Inmitten dieser Problematik rief Schönborn die Menschen dazu auf, das Vertrauen in die Zukunft nicht zu verlieren und erinnerte an die Worte des Psychotherapeuten Victor Frankl, der im Angesicht von Leid und Krise sagte: „Trotzdem Ja zum Leben sagen“, wie OTS berichtete.
Aufruf zu Mitgefühl und Solidarität
Der Kardinal appellierte zudem an das Mitgefühl der Österreicher und zeigte sich optimistisch, dass der „Grundwasserspiegel des Mitgefühls“ im Land nicht absinke. „Die Sprache des Mitgefühls können wir, sie ist uns angeboren“, erklärte Schönborn. Er warnte jedoch vor dem Anstieg von Hasspostings und der Stigmatisierung von Menschen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Trotz dieser Sorgen ist er überzeugt, dass die vielen positiven Initiativen in der Zivilgesellschaft und in den Kirchen eine solide Grundlage für Mitgefühl und Zusammenhalt bieten, wie ORF Religion berichtete.
Schönborn, der am 22. Jänner 80 Jahre alt wird und am 18. Jänner seinen Abschied als Erzbischof von Wien feiert, wird zum Abschluss seiner Ansprache in seinem bewegenden Appell deutlich: „Wir können uns bewusst dafür entscheiden, Brückenbauer des Friedens zu sein.“
Ort des Geschehens
Details zur Meldung