
Ein eindringliches Plädoyer für ein geeintes Europa kam kürzlich vom Belgrader Erzbischof Kardinal Ladislav Nemet, der am Dienstagabend an der Katholischen Privat-Universität Linz sprach. Er betonte, dass Europa weit mehr sei als ein geografisches Konzept; es sei eine Gemeinschaft basierend auf gemeinsamen Werten. Zu den zentralen Prinzipien gehören die Menschenwürde, Freiheit, Gemeinwohl und Religionsfreiheit. Nemet, der aus einer ungarischen Familie im ehemaligen Jugoslawien stammt, teilte seine persönlichen Erfahrungen und hob hervor, wie wichtig Integration, Respekt und Bildung für die Zukunft Europas sind. Er mahnte zudem einen wertschätzenden Dialog auf Augenhöhe zwischen den Kirchen an und forderte, dass die bedeutendsten europäischen Staaten über eine gemeinsame Zukunft nachdenken sollten. "Initiativen für ein gutes Miteinander" müssten gefördert werden, sagte er, und warf den Gedanken auf, dass Frieden nicht durch Aufrüstung, sondern durch diplomatische Mittel erreicht werden sollte, was auch zeigt, dass die Kirche in dieser Hinsicht eine brückenbauende Rolle zu spielen hat, so knechtete kathpress.at.
Im Rahmen seiner Karriere, die ihn von Österreich bis zu den Philippinen geführt hat, hat Nemet viel über die verschiedenen Erscheinungsformen von Gemeinschaft und Glauben gelernt. Im Vorfeld seiner Erhöhung zum Kardinal äußerte er sich auch über die Herausforderungen, vor denen die katholische Kirche in Europa steht. "Europas Kirche könnte eine schönere Zukunft haben, wenn wir zum Geist des Dienens zurückkehren," so Nemet im Interview mit vaticannews.va. Dieser Rückblick auf den Dienst bedeutet für ihn auch, dass die Kirche nicht nur die Demokratie, sondern auch den Raum für religiöse Werte schützen müsse.
Nemet, der als erster Bischof aus Serbien in den Kardinalstand berufen wird, sei sich der Ängste der Gläubigen bewusst, dass ihre klein gewordene Gemeinde möglicherweise verschwinden könnte. Er unterstreicht die Wichtigkeit von Dialog und Zusammenarbeit zwischen den Konfessionen, um das gemeinsame Ziel der Einheit zu erreichen. Dies ist besonders wichtig in einem Land, in dem die Katholiken oft in der Minderheit sind. "Die Gemeinschaft, die Qualität unserer Kirchen ist das Entscheidendste," betont er, während er die Bedeutung eines respektvollen und dialogbereiten Umgangs unterstreicht.
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