In Südkorea haben Mitglieder von Greenpeace am Samstag einen Tanker entert, um gegen die Verbreitung von Plastikmüll zu protestieren. Der Tanker war gerade dabei, Propylen zu laden, ein Rohstoff für die Plastikproduktion. Mit der Botschaft "Plastik tötet" auf der Schiffswand forderten die Aktivisten ein internationales Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung. Dieses Anliegen ist aktuell besonders drängend, da in Busan die letzte Verhandlungsrunde einer UN-Konferenz stattfindet, die sich auf die Schaffung von verbindlichen Regeln zur Plastikreduktion konzentriert. Mehr als 200 Staaten sind vertreten, um einen globalen Vertrag gegen Plastikmüll zu erarbeiten, wie ZDF berichtete.
Verhandlungen unter Druck
Die Verhandlungen haben das Ziel, ein rechtsverbindliches Abkommen zu erstellen, das die weltweit ansteigende Plastikproduktion eindämmen soll. Aktuell scheitern die Gespräche jedoch an entscheidenden Punkten, darunter die Reduzierung der Produktionsmenge und die Schaffung von Richtlinien zur Kontrolle gesundheitsschädlicher Chemikalien. Laut Vienna.at unterstützen mehr als 100 Länder, einschließlich Deutschland, die Einführung strenger Maßnahmen. Einige ölproduzierende Länder jedoch stellen sich gegen diese Pläne und blockieren entscheidende Punkte in den Verhandlungen.
Der Druck steigt, denn die Plastikproduktion, die 2019 bei etwa 460 Millionen Tonnen lag, könnte bis 2060 verdreifacht werden. Auch die Umweltfolgen sind alarmierend; Plastikabfälle verschmutzen bereits Ozeane und Gewässer weltweit. Melanie Bergmann, Meeresökologin des Alfred-Wegener-Instituts, äußerte Bedenken, dass aufgrund von Lobbyinteressen und dem Widerstand von Ländern mit starken fossilen Industrien nicht genügend Fortschritte erzielt werden können, um ein effektives Abkommen zu erreichen. Die Besorgnis über die weltweite Plastikverschmutzung und die fehlende Einigung erzeugen eine angespannte Atmosphäre, während die Zeit drängt, einen Lösungsansatz zu finden.
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