
Kärnten steht vor einer grundlegenden Veränderung im Fußball. Rund eine Million Euro investiert das Land jährlich in die Nachwuchsakademien von WAC und Austria Klagenfurt, doch diese großzügige Förderung könnte bald auf der Kippe stehen. Landessportdirektor Arno Arthofer machte erneut deutlich, dass angesichts der geringen Erfolgsquote von nur einem Prozent der Akademiespieler, die in den Profifußball gelangen, ein Umdenken nötig sei. In der aktuellen Diskussion um die Zukunft der Nachwuchsförderung wurden auch Überlegungen zur Zusammenlegung der beiden Akademien angestellt. So müssen die Clubs auch die finanziellen Belastungen anderer Sportarten im Blick behalten, wie kaernten.orf.at berichtete.
Die Logistik der Akademien gestaltet sich zudem komplex. WAC-Akademieleiter Walter Kogler äußerte, dass ihre Spieler oft lange Wege nach St. Veit auf sich nehmen müssen, was die Organisation und den Unterricht zusätzlich erschwert. Dies sei kein ideales Umfeld für die vielversprechenden Talente der Region. Das Hauptanliegen der Verantwortlichen ist es, die Ausbildung zu verbessern und gleichzeitig die Jugendbindung an den Fußball in Kärnten zu stärken. Robert Micheu, Leiter der Austria-Klagenfurt-Akademie, hofft auf einen Paradigmenwechsel im Profi-Bereich, um den Talenten vor Ort mehr Chancen zu geben, bevor „ein Ausländer gekauft wird“, wie er sagt. Die einzige Lösung scheint in der engeren Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen zu liegen, um die Herausforderungen des Fußballs in Kärnten anzugehen, wissenschaftlich fundierte Konzepte einzuführen und die Ausbildung für Mädchen zu fördern, wie Martin Mutz, Präsident des Kärntner Fußballverbandes, erläuterte.
Tradition und Wandel
Die Tradition des Kärntner Fußballs reicht weit zurück: Mit der Gründung des 1. Fußballklubs Klagenfurt im Jahr 1909 nahm alles seinen Anfang, und heute geht der Blick auf über einhundert Jahre Vereinsgeschichte zurück, einschließlich der nalassenden Erfolge und Herausforderungen. Die Bundesliga, in der sich der Wolfsberger AC (WAC) als Aushängeschild etabliert hat, hat den Fußball in dieser Region nachhaltig verändert. Der Aufstieg des WAC war ein „Höhenflug“, während die Austria Klagenfurt 2001 sogar den ÖFB-Cup gewann. In den letzten Jahren hat sich der Fokus jedoch immer mehr auf die Entwicklung junger Talente verlagert, um sicherzustellen, dass Kärnten auch in Zukunft eine wichtige Rolle im österreichischen Fußball spielt, wie meinbezirk.at anmerkt.
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