In Villach wird ein bedeutender Schritt in der psychischen Gesundheitsversorgung unternommen. Seit zwei Jahren ist das psychosoziale Therapiezentrum am Hans Gasser Platz aktiv, und nun gibt es Pläne zur Umwandlung in Ambulatorien, wie Christa Rados, die Fachbereichsleiterin für Erwachsene, erklärte. Die Umstellung soll vor allem dazu dienen, eine noch umfassendere Betreuung für Menschen mit psychischen Erkrankungen anzubieten.
Das Therapiezentrum beschäftigt Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen, darunter Psychologie, Ergotherapie und Sozialarbeit, was eine multiprofessionelle Behandlung ermöglicht. Rados ist überzeugt, dass diese diversifizierte Betreuung eine wichtige Lücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung schließt. „Die Kombination von Einzel- und Gruppentherapien ist für viele Klienten entscheidend“, betont sie.
Was sind Ambulatorien?
Ein zentraler Unterschied zwischen einem Therapiezentrum und einem Ambulatorium, wie Rados verdeutlicht, besteht darin, dass in einem Ambulatorium auch Fachärzte für Psychiatrie angestellt sind. Während sie derzeit als Fachärztin im Therapeuten-Team arbeitet, ist ihre Rolle vorwiegend leitend und beratend. Diese Neuausrichtung ermöglicht es, medizinische Terapiemöglichkeiten direkt im Zentrum anzubieten, was die Versorgung der Patienten weiter verbessert.
In Zukunft werden dem Team auch Fachärzte für Psychiatrie beitreten, um zusätzliche ärztliche Leistungen anzubieten. „Das ist ein großer Schritt nach vorne für unsere Klienten“, sagt Rados und unterstreicht, dass die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten weiterhin eine zentrale Rolle spielen wird.
Der Fortschritt der Entwicklungen
Angesichts von rechtlichen Hürden konnte der Entwicklungsprozess erst 2022 in der jetzigen Form starten. Rados zeigt sich optimistisch, dass die erforderlichen Genehmigungen bald erteilt werden. Die Umwandlung in Ambulatorien könnte möglicherweise bereits Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. „Die vorgenommenen Gesetzesänderungen haben nun den Weg freigemacht, und wir sind zuversichtlich, dass wir bald ein Ambulatorium in Villach und auch in Klagenfurt betreiben können“, berichtet sie.
Ihr Team hat in den letzten zwei Jahren bereits viel erreicht, und es gibt hohe Erwartungen an die neuen Fachärzte und deren Fähigkeiten. Rados möchte sicherstellen, dass jeder Patient mit psychischen Erkrankungen die passende Versorgung bekommt. „Wir rechnen mit einer breiteren Palette an Therapieansätzen, die notwendig sind, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden“, fügt sie hinzu.
Beate Prettner, die Gesundheitsreferentin, unterstützt diese Änderungen und bezeichnet die Ambulatorien als wichtigen Bestandteil der psychiatrischen Versorgungsstruktur in Kärnten. „Die Zentren sind unverzichtbar für Menschen mit psychischen Herausforderungen, besonders in der aktuellen Zeit, wo viele an psychischen Problemen leiden“, erklärt sie.
Die Schaffung von Ambulatorien stelle eine umfassende Ergänzung zu den bestehenden Angeboten dar und ermögliche eine wohnortnahe, unkomplizierte Unterstützung durch ein Team aus verschiedenen Professionen. Laut Prettner wird es auch möglich sein, Fachärzte für Psychiatrie in die Behandlungsangebote zu integrieren. „Diese Erweiterung ist überfällig und ein großer Gewinn für die medizinische Versorgung in der Region“, so Prettner.
Aufgrund der Überwindung früherer Einschränkungen, die durch die Ärztekammer verursacht wurden, sind die Verantwortlichen erleichtert und motiviert, das Konzept voranzutreiben. Die Verbindung von klinischer Erfahrung mit psychosozialen Therapien sei entscheidend, um künftigen Herausforderungen in der Patientenversorgung besser begegnen zu können.
Die Umwandlung des Therapiezentrum in ein Ambulatorium ist ein vielversprechender Schritt in Richtung einer ganzheitlicheren und effektiveren Hilfe für psychisch Erkrankte in der Region Villach und darüber hinaus. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Entwicklungen weiter entfalten werden und welche positiven Auswirkungen sie auf die Betroffenen haben können. Wer mehr über die Entwicklungen erfahren möchte, kann die aktuellen Berichte bei www.meinbezirk.at nachlesen.