Der Arbeitsmarkt in Kärnten zeigt besorgniserregende Trends, insbesondere in Bezug auf die Jugendarbeitslosigkeit, die im September 2024 stark angestiegen ist. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen bis 25 Jahren ist um 22,2 Prozent gestiegen und hat nun 1.698 erreicht. Dies steht im Kontrast zu einem Rückgang der offenen Lehrstellen um 9,8 Prozent auf 821. Besonders in den Bereichen Handel, Metall/Elektro und Büro ist dieser Anstieg zu verzeichnen.
Die allgemeinen Arbeitslosenzahlen in Kärnten steigen ebenfalls: Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen Anstieg der arbeitssuchenden Menschen auf insgesamt 14.797, was einem Plus von 7,3 Prozent entspricht. Inklusive Schulungsteilnehmer sind es sogar 17.983 Arbeitslose, ein Zustand, der dringenden Handlungsbedarf sowohl in der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen als auch in der Unterstützung der Betroffenen signalisiert.
Gründe für den Anstieg
Die Ursachen für die gestiegene Jugendarbeitslosigkeit sind vielfältig. Die Arbeitswelt wird zunehmend anspruchsvoller, und viele Jugendliche fühlen sich schlecht vorbereitet auf die Herausforderungen, die auf sie warten. Bgm. Gerhard Köfer vom Team Kärnten fordert daher einen Masterplan zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Dieser Masterplan soll nicht nur den aktuellen Ausbildungsstand verbessern, sondern auch sicherstellen, dass Auszubildende Unterstützung bei der Suche nach Lehrstellen erhalten.
Köfer betont, dass es der Anspruch sein müsse, keinen Jugendlichen in Kärnten ohne Schulabschluss zu lassen. Eine hohe Jugendarbeitslosigkeit birgt die Gefahr, dass künftige Generationen immer stärker am ersten Arbeitsmarkt scheitern könnten. „Wir müssen Chancen einrichten, damit junge Menschen ihre beruflichen Träume verwirklichen können“, so Köfer weiter.
Die Beschäftigungssituation zeigt ebenfalls negative Trends: Im September 2024 lag die Zahl der Beschäftigten in Kärnten bei 225.000, ein Rückgang um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Österreichweit ist ein ähnlicher Trend zu beobachten, was auf eine stagnierende Wirtschaftsleistung hindeutet. Die Arbeitslosenquote in Kärnten wird auf 6,2 Prozent geschätzt, was unter dem österreichischen Durchschnitt von 6,6 Prozent liegt.
Besonders auffällig ist die Entwicklung in bestimmten Berufsfeldern. Der größte Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft die Sektoren Büro, Fremdenverkehr sowie Metall und Elektro. Im Bauwesen jedoch gab es einen Rückgang. Die Notwendigkeit einer aktiven Arbeitsmarktpolitik, wie sie vom AMS Kärnten gefordert wird, wird mit Nachdruck betont, um sich der komplexen Problemlage anzunehmen.
Die offenen Stellen im Land sind ebenfalls gesunken – um 20,6 Prozent auf 5.749. Dies betrifft nahezu alle Berufsgruppen, was darauf hindeutet, dass die Wirtschaft in einem kritischen Zustand ist. Gleichzeitig suchen 497 Jugendliche nach Lehrstellen, während nur 821 offene Lehrstellen zur Verfügung stehen.
Die statistischen Erhebungen verdeutlichen somit eine dringliche Notwendigkeit für eine auf Jugendliche zugeschnittene Initiative. Ein solcher Masterplan könnte dazu dienen, die Bildungsmobilität zu erhöhen und den jungen Menschen eine klare Perspektive zu bieten. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der die Herausforderungen des Arbeitsmarktes ständig wachsen und sich weiterentwickeln. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in den aktuellen Daten des AMS, die die dramatische Situation am Arbeitsmarkt verdeutlichen, und auf www.5min.at.