In der Villacher Schütt brodelt es: Hier soll ein neues Logistikzentrum entstehen, aber viele Menschen sind dagegen. Seit 2006 planen Behörden und Investoren, das Areal auszubauen, um Kärnten zu einem attraktiveren Standort für Unternehmen zu machen. Der Bau macht jedoch keinen Schritt vorwärts, und der Widerstand wächst weiter.
Die Grundstücksfläche in der Schütt umfasst 46 Hektar, wovon für das Logistikzentrum „Alplog Nord“ 18,3 Hektar vorgesehen sind. Bürgermeister Günther Albel, der seit Jahren an der Zusammenarbeit mit der Deutschen Logistik Holding (DLH) arbeitet, betont, dass hier das „grünste Logistikzentrum Österreichs“ entstehen soll. Die Planungen sehen viele umweltfreundliche Aspekte vor, wie eine nachhaltige Gestaltung der Gebäude, darunter Begrünung und Nutzung von Photovoltaik.
Widerstand der Naturschützer
Die Bürgerinitiative „Rett ma die Schütt“, angeführt von Anton Dicketmüller, ist fest entschlossen, das Vorhaben zu stoppen. Sie betonen, dass das Gebiet nicht nur wirtschaftlich sondern auch ökologisch wertvoll ist. Der angrenzende Natura-2000-Schutzbereich ist Lebensraum verschiedener Vogelarten, die eine wichtige Rolle im Naturschutz spielen. Außerdem haben Naturschützer auf die Präsenz bedrohter Arten, wie die Hornviper, aufmerksam gemacht, die durch den geplanten Betrieb gestört werden könnten.
Ein weiterer Punkt, den die Gegner anführen, ist die fehlende Anbindung an das Bahnnetz. Obwohl die Stadt Pläne beschließt, die Waren mit autonomen Elektro-Lkw zum nächsten Bahnhof zu transportieren, sehen Kritiker darin eine erhebliche Zunahme des Lkw-Verkehrs, was die Verkehrssituation für Anwohner weiter verschärfen könnte.
Die Gegner der Baupläne, darunter auch Umweltverbände wie der Alpenverein Kärnten, bezweifeln zudem die rechtliche Grundlage des Projektes, da derzeit zwei Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht laufen, um die Rechtmäßigkeit der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zu klären. Es gibt Bedenken, dass die Stadt versucht, die ohnehin nötigen Umweltprüfungen zu umgehen, indem sie die Projektflächen häuft und damit unter die Bagatellgrenze für eine umfassende UVP fällt.
Das kontroverse Bauvorhaben in der Villacher Schütt spiegelt also einen vielschichtigen Konflikt wider, in dem wirtschaftliche Interessen auf den Schutz von Natur und Umwelt treffen. Die Entscheidung über die Zukunft des Projekts und der Erhalt der Naturlandschaft bleibt bis zu den abschließenden gerichtlichen Prüfungen ungewiss. Viele hoffen, dass sich die Stimmen der Kritiker Gehör verschaffen und helfen, die einzigartige Flora und Fauna zu bewahren, die dieses Gebiet prägt laut Informationen von www.5min.at.
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