Die Diskussion um die Tagespflegeeinrichtungen in Kärnten wird zunehmend hitziger. Laut orf.at belegt Kärnten mit lediglich 3,18 Tagesstättenplätzen auf 1.000 Pflegegeldbezieher einen der letzten Plätze im Bundesländervergleich. Die aktuelle Auslastung reicht von 45 bis 97 Prozent, was auf Missstände in der Struktur und Anzahl der verfügbaren Plätze hinweist. Bis Ende 2023 standen in Kärnten lediglich 178 Plätze in zwölf Einrichtungen zur Verfügung, während die Planung bis 2030 auf insgesamt 947 Plätze zielte. Der Landesrechnungshof kritisiert das Fehlen eines einheitlichen Standards für Tagesstätten und verlangt Richtlinien zur Qualitätsnachhaltigkeit.
Unzureichende Rahmenbedingungen und fehlende Anreize
Die Betreiber von Tagesstätten gestalten ihre Angebote zurzeit noch weitgehend selbstständig, was zu einer uneinheitlichen Qualität führt. Der Landesrechnungshof fordert deshalb, Mindeststandards einzuführen und die Erreichbarkeit durch verpflichtende Hol- und Bringdienste zu verbessern. Bisher sind keine konkreten Maßnahmen zur Unterstützung dieser Einrichtungen in Aussicht. Auch die derzeitige Finanzierungsstruktur sei unattraktiv; die 업체 tragen hohe Fixkosten unabhängig von ihrer Auslastung, was ihre wirtschaftliche Stabilität gefährdet.
Im Bezug auf die Entwicklung in Deutschland zeigt pflegemarkt.com, dass die Nachfrage nach Tagespflege wächst. Während im stationären Bereich sogar mehr Einrichtungen geschlossen als eröffnet wurden, entstehen pro Jahr neue Tagespflegestandorte. Im Jahr 2023 sind bereits 243 neue Standorte hinzugekommen, und die durchschnittliche Auslastung liegt bei 70,5 Prozent. Das zeigt, dass trotz regionaler Unterschiede, wie in Hamburg und Schleswig-Holstein mit überdurchschnittlicher Auslastung, ein steigendes Interesse an Tagespflege zu verzeichnen ist, das auch Kärnten während seines Ausbaus nutzen könnte.
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