In Kärnten bleibt der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen nach wie vor ein ungelöstes Problem. Aktuellen Statistiken zufolge verdienen Frauen in Kärnten immer noch etwa 17 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Dies führt dazu, dass Frauen ab dem 30. Oktober 2024 statistisch gesehen umsonst arbeiten, da Männer an diesem Datum bereits das Einkommen erreicht haben, das Frauen bis zum Jahresende noch verdienen müssen.
Die ÖGB Landesfrauenvorsitzende Silvia Igumnov hebt hervor, dass das durchschnittliche Jahreseinkommen von Frauen in Vollzeitarbeit in Kärnten bei 47.424 Euro liegt, während Männer im Schnitt 57.259 Euro verdienen. Dies resultiert in einem jährlichen Einkommensnachteil für Frauen von rund 9.836 Euro. Igumnov warnt zudem, dass dieser Unterschied nicht nur kurzfristige finanzielle Einbußen mit sich bringt, sondern auch langfristige Konsequenzen wie reduzierte Ansprüche bei Arbeitslosigkeit und Rentenansprüche zur Folge haben könnte.
Regionale Unterschiede im Fokus
Bedenkt man die Einkommensunterschiede innerhalb der verschiedenen Regionen Kärntens, wird sichtbar, dass es erhebliche Diskrepanzen gibt. Die Stadt Spittal an der Drau führt die Liste mit einem Einkommensunterschied von 25,3 Prozent an, gefolgt von Villach Land, wo Frauen rund 21 Prozent weniger verdienen als Männer. Klagenfurt Stadt hat mit 11,6 Prozent den geringsten Einkommensunterschied, bleibt damit jedoch immer noch hinter der Gleichheit zurück.
Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist, dass die Möglichkeit der gleichen Bezahlung nicht nur in Kärnten, sondern auch in anderen Bundesländern variiert. Während der Equal Pay Day in Kärnten auf den 30. Oktober fällt, geschieht dies in Vorarlberg bereits am 7. Oktober, wo der Einkommensunterschied bei 23,4 Prozent liegt. Im Burgenland und in Wien sind die Unterschiede mit 15,6 beziehungsweise 10,8 Prozent am geringsten.
Statistische Erfassung der Einkommensunterschiede
Die Erfassung der Einkommensunterschiede in den verschiedenen Bezirken von Kärnten zeigt das bedeutsame Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern. Im Bezirk Spittal an der Drau ist die Lücke laut den aktuellen Zahlen mit 25,3 Prozent am größten. Weiterhin haben sich auch folgende Bezirke als signifikant ausgezeichnet:
- Villach (Land): 20,8 %
- Wolfsberg: 19,8 %
- Villach (Stadt): 19,3 %
- Klagenfurt (Land): 17,1 %
- St. Veit/Glan: 16,6 %
- Hermagor: 16,6 %
- Feldkirchen: 16,3 %
- Völkermarkt: 15,0 %
- Klagenfurt (Stadt): 11,6 %
Diese Zahlen unterstreichen die Herausforderung, die Gleichstellung der Geschlechter im Arbeitsmarkt voranzutreiben. Ohne gezielte Maßnahmen könnten die ungleiche Bezahlung und deren Perspektiven für Frauen in Kärnten weiterhin bestehen bleiben, was sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Auswirkungen haben könnte. Die Diskussion um die Löhne und die Gleichstellung ist daher von großer Bedeutung für die zukünftige Entwicklung in der Region.
Details zur Meldung