Kärnten

Skorbut: Neue Erkenntnisse aus archäologischen Funden

Forschung enthüllt: Skorbut bei Kindern im frühmittelalterlichen Kärnten - Neue Erkenntnisse und Ursachen

Im frühmittelalterlichen Kärnten wurde Skorbut nicht nur bei Seefahrern, sondern auch bei Säuglingen und Kleinkindern festgestellt, wie archäologische Untersuchungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zeigten. Anhand von Knochenfunden aus dem Jauntal in Südösterreich entdeckten Forscher eine hohe Prävalenz von Skelettmerkmalen, die auf Skorbut hindeuteten, insbesondere bei ungeborenen und Säuglingen. Diese Mangelkrankheit, ausgelöst durch einen Vitamin-C-Mangel, manifestierte sich durch Symptome wie lockere Zähne, eitriges Zahnfleisch und fauligen Atem.

Die Studie, die im International Journal of Paleopathology veröffentlicht wurde, konzentrierte sich auf 86 nicht erwachsene Individuen aus drei frühmittelalterlichen Siedlungen. Während bei ungeborenen und Säuglingen eine hohe Prävalenz von Skorbut festgestellt wurde, wiesen Jugendliche und Erwachsene keine Anzeichen der Krankheit auf. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass saisonale Schwankungen in der Ernährung möglicherweise zu dem Vitamin-C-Mangel bei den Kindern geführt haben.

Die saisonalen Ursachen für den Vitamin-C-Mangel könnten mit einem Untergang der Handelswege aufgrund des Zusammenbruchs der römischen Provinz Noricum zusammenhängen. Die Unterbrechung des Handels könnte zu einem Mangel an verfügbaren Nahrungsmitteln geführt haben, was sich besonders bei Kindern unter drei Jahren zeigte. Die Ernährungsgewohnheiten der Menschen in dieser alpinen Region im frühmittelalterlichen Kärnten wurden durch die neuen Erkenntnisse über den Skorbut bei Kindern näher beleuchtet.

Weitere biomolekulare Studien sollen dazu beitragen, die Unterschiede in der Ernährung von Erwachsenen und Kindern genauer zu erforschen. Durch die Analyse von Kinderknochen, die saisonale Mangelerscheinungen schneller erkennen lassen, könnten zukünftige Forschungen ein tieferes Verständnis der Ernährungsgewohnheiten und des Gesundheitszustands der Menschen im frühmittelalterlichen Kärnten liefern.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"