In Kärnten steht der Karfreitag im Mittelpunkt einer hitzigen Debatte. Der Diözesanbischof Josef Marketz hat die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) begrüßt, das bestehende Veranstaltungsverbot an Karfreitagen aufzuheben. „Der Karfreitag ist für beide Kirchen von zentraler Bedeutung“, betonte er am Samstag, nachdem die Aufhebung des Verbots ab 2026 durch das Höchstgericht bekannt gegeben wurde. Marketz äußerte seine Enttäuschung über das Urteil, das den theologischen Wert dieses Tages nicht ausreichend würdige. „Es ist ein Tag der Trauer und Besinnung, der Solidarität mit den Leidenden“, so der Bischof, der auch die evangelische Kirche in ihrem Bestreben unterstützt, den Tag als gesetzlichen Feiertag zu etablieren. Diese Sichtweise wird von meinbezirk.at geteilt und unterstreicht den Wunsch nach einem gemeinsamen Feiertag für alle.
In unmittelbarem Bezug zur Karfreitagsdebatte plädierte der Superintendent Manfred Sauer für eine stärkere Allianz zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche. „Es wäre wunderbar, wenn wir hier in Kärnten eine größere Allianz mit der Katholischen Kirche schmieden könnten“, äußerte Sauer. Nach der Abschaffung des Karfreitags als gesetzlichen Feiertag 2019 setzten sich beide Kirchen bereits gemeinsam für dessen Wiedereinführung ein, was als Wunde bleibt. Sie gedenken am Karfreitag nicht nur dem Leiden Jesu, sondern feiern auch die auferstandene Hoffnung zu Ostern. Bischof Marketz und Superintendent Sauer laden zu einem ökumenischen Gottesdienst am 7. April ein, der live übertragen wird, und betonen damit die Bedeutung der theologischen Verbindung an diesem wichtigen Tag.
Die Reaktionen der Kärntner Landespolitiker sind gemischt. Landeshauptmann Peter Kaiser zeigte sich enttäuscht und erklärte, dass man im Verfahren für die Beibehaltung des Verbots plädiert hatte. Sein Stellvertreter Martin Gruber bezeichnete die Entscheidung des VfGH als „unchristliches Geschenk“, was die Spannungen zwischen Tradition und modernen Rechtsauffassungen verdeutlicht. Bischof Marketz hofft auf eine positive Entwicklung, die den Karfreitag als gemeinsamen Feiertag für alle wiederherstellt und damit ein wichtiges Zeichen der Einheit setzt.
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