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Die Tourismusbranche in Kärnten steht vor großen Herausforderungen. Während 1980 noch beeindruckende 18,98 Millionen Übernachtungen in den Hotels und Freizeiteinrichtungen verzeichnet wurden, beliefen sich die Zahlen im Jahr 2024 nur noch auf 13,1 Millionen. Dies stellt für Tourismusvertreter einen alarmierenden Rückgang dar, der nicht nur mit dem Wetter entschuldigt werden sollte. Laut ORF Kärnten ist es an der Zeit, neue Maßnahmen zu ergreifen, um dieser Abwärtstendenz entgegenzuwirken. Ein zentraler Vorschlag ist die Einführung eines Tourismusfonds, in den automatisch 50 Cent jeder Orts- und Kurtaxe, die Gäste zahlen, fließen sollen. Dieses Geld soll gezielt für die Modernisierung der Infrastruktur verwendet werden, so Wolfgang Kuttnig, der Geschäftsführer für Tourismus und Freizeitwirtschaft.
Um den Tourismus in Kärnten langfristig zu stärken, wird eine engere Zusammenarbeit zwischen touristischen Entscheidern und Unternehmern gefordert. Die IHK Rheinland-Pfalz betont die Bedeutung dieser Kooperationen für die Weiterentwicklung des regionalen Tourismus. Die Verbesserung der ökonomischen Rahmenbedingungen soll dazu beitragen, die Branchenleistung und die Qualität der Dienstleistungen zu steigern. Fachveranstaltungen wie der „IHK-Tourismustreff“ werden organisiert, um die Leistungsträger über aktuelle Entwicklungen zu informieren und den Austausch untereinander zu fördern. Bei diesen Initiativen steht die Attraktivität der Tourismusanbieter für Fach- und Nachwuchskräfte im Vordergrund, was für die Sicherung zukünftiger Fachkräfte entscheidend ist.
Weniger Bürokratie, mehr Zeit für Gäste
Ein weiteres drängendes Thema ist der Abbau von Bürokratie im Gastgewerbe. Laut den Branchensprechern verbringen Mitarbeiter bis zu 19,3 Stunden pro Woche mit administrativen Aufgaben, was die Möglichkeit einschränkt, sich um die Gäste zu kümmern. Um diesen Missstand zu beheben, sollen gezielte Maßnahmen ergriffen werden, die den Fokus auf die persönliche Betreuung der Gäste legen. Damit sich auch die Einheimischen wieder stärker mit dem Tourismus identifizieren können, ist eine Aufwertung der touristischen Angebote und der Servicequalität notwendig. Nur so kann das Ziel erreicht werden, dass sowohl Touristen als auch die ansässige Bevölkerung von einer lebendigen Tourismuslandschaft profitieren, wie es die Wirtschaftskammer Kärnten fordert.
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