
Die wirtschaftliche Lage in Kärnten zeigt besorgniserregende Entwicklungen, die das Land in eine kritische Situation führen. Laut dem Wirtschaftsforscher Norbert Wohlgemuth vom Kärntner Institut für Höhere Studien wird die Gesamtverschuldung Kärntens bis 2028 von 4 auf 6,8 Milliarden Euro ansteigen, selbst unter Annahme eines Sparpakets. Diese Prognose berücksichtigt nicht die geplanten Gehaltserhöhungen für 12.000 Landes- und Spitalsbedienstete. Gleichzeitig hat die Inflation im Februar auf 3,3 Prozent zugenommen, während die Bauproduktion um 5,1 Prozent und die Produktion im verarbeitenden Gewerbe um 5,5 Prozent zurückging. Diese Kombination von steigenden Schulden und sinkender Wirtschaftsleistung könnte dazu führen, dass die Kreditwürdigkeit Kärntens von der Ratingagentur Moody’s herabgestuft wird, was die gesamte finanzielle Stabilität gefährden würde, berichtete ORF Kärnten.
Die Einkommensverteilung in Europa offenbart ebenfalls eine alarmierende Ungleichheit. Eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass ein Bürger mit der gleichen Kaufkraft in Deutschland zur Mittelschicht gehören kann, während er in Luxemburg als armutsgefährdet gilt. Interessanterweise variieren die Einkommensgrenzen erheblich, wenn man die EU als ein einziges Land betrachtet. Rund 20 Millionen Europäer aus wohlhabenderen Ländern sind dann nicht mehr armutsgefährdet, während mehr als 45 Millionen Menschen aus ärmeren EU-Staaten unter die EU-weite Armutsschwelle fallen. Dies betrifft in Rumänien fast 90 Prozent der Bevölkerung, während in Luxemburg weniger als 2 Prozent betroffen wären. In einem hypothetischen europäischen Staat würden etwa 22 Prozent der Bürger unter der kaufkraftbereinigten Armutsschwelle leben, was eine signifikante Ungleichverteilung des Wohlstands verdeutlicht. Trotz dieser kritischen Analyse fühlte sich Deutschland relativ besser, da die relative Armut statistisch gesehen halbiert werden würde, wie IW Köln berichtet.
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