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Kärnten steht vor einem bedeutenden Schritt in der Elementarpädagogik: Das zweite verpflichtende Kindergartenjahr soll ab sofort verstärkt der Sprachförderung dienen. Wie ORF Kärnten berichtete, erwartet Landesbildungsreferent Daniel Fellner (SPÖ) aufgrund der bereits hohen Betreuungsquote von 94 Prozent nicht wesentlich mehr Nachfrage nach Kindergartenplätzen. Es seien lediglich 235 zusätzliche Kinder zu erwarten, was die Investitionskosten von rund 5,5 Millionen Euro pro Kindergartenjahr überschaubar erscheinen lasse. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, da der Bund zusätzliche Mittel in Höhe von 4,5 Millionen Euro zugesagt hat, um das zweite Pflichtjahr zu finanzieren. Derzeit wird diese Kostenlast ausschließlich vom Land getragen.
Die Reformen in der Kärntner Elementarbildung zeigen bereits Wirkung: Nach ktn.gv.at werden unter dem neuen Kärntner Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz die Betreuungsquote und die Anzahl an Gruppen kontinuierlich gesteigert. Bislang sind bereits 22 neue Gruppen erschaffen worden, was zu insgesamt 342 neuen Plätzen für Kinder über drei Jahren führt. Der Etat für die Elementarbildung ist von 85 Millionen Euro im Jahr 2022 auf etwa 144 Millionen Euro im Jahr 2024 gestiegen, und es wurden bereits Fördermittel in Höhe von 5,6 Millionen Euro aus dem Bildungsbaufonds für die Elementarpädagogik ausgezahlt. Kärnten kann somit aktuell auf 22.424 Kinder in der Elementarbildung verweisen, die von rund 3.900 Fachkräften betreut werden.
Fachkräftemangel und Ausbildungsoffensive
Ein zentrales Anliegen bleibt der Fachkräftemangel, der auch in Kärnten spürbar ist. Um dem entgegenzuwirken, wurde eine umfassende Ausbildungsoffensive initiiert. In den kommenden sechs Jahren sollen durch verschiedene Programme zwischen 600 und 720 neue Elementarpädagogen ausgebildet werden. Dies beinhaltet sowohl neue Kollegangebote an verschiedenen Standorten als auch die Verbesserung der Rahmenbedingungen, um den Beruf attraktiver zu gestalten. Fellner hebt hervor, dass Maßnahmen zur Anhebung der Einstiegsgehälter auf rund 3027 Euro brutto und die Verdopplung der Stunden für zusätzliche pädagogische Tätigkeiten großes Potenzial haben, mehr Absolventen in die Branche zu bringen.
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