
Heute, am 25. März 2025, beginnt in Kärnten ein umfassendes Erinnerungsjahr, das mehrere bedeutende Gedenktage in den Fokus rückt. Der Landeshauptmann Peter Kaiser unterstreicht, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist und es wichtig ist, Radikalismus und Extremismus entgegenzuwirken. Das Jahr 2025 markiert nicht nur den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs, sondern auch den 70. Jahrestag des Staatsvertrags sowie den 30. Jahrestag der EU-Volksabstimmung. Ein Foto zum Auftakt der Veranstaltungen zeigt Kaiser, der die Bedeutung dieser Tage hervorhebt und zu einem breiten Engagement einlädt. Klick Kärnten berichtet, dass ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm in Kärnten und darüber hinaus geplant ist.
Das Erinnerungsjahr wird durch zahlreiche Veranstaltungen unterstützt, darunter eine Festveranstaltung am 8. Mai im Kärntner Landtag mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer. Mit dem Datum schließt sich Kärnten einer breiteren Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg an, da diese Themen auch an anderen Orten in Europa beleuchtet werden. So findet beispielsweise auch eine Gedenkveranstaltung am 7. Juni im ehemaligen Konzentrationslager am Loiblpass statt, die an die Opfer dieser Zeit erinnert. Uni Marburg hebt hervor, dass das gesamte Jahr 2025 bedeutende historische Wendepunkte des Jahres 1945 reflektiert, wie die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und die bedingungslose Kapitulation Deutschlands.
Vielfältige Veranstaltungen und Ausstellungen
Das geplante Programm in Kärnten umfasst insgesamt 15 Projekte, die sich bis Ende Oktober erstrecken. Besonders interessant ist die Ausstellung „HINSCHAUN! POGLEJMO!“, die ab dem 8. Mai im kärnten.museum gezeigt wird und sich mit den Nachwirkungen der NS-Zeit beschäftigt. Darüber hinaus sind acht thematische Ausstellungen geplant, die sich auf den Zweiten Weltkrieg, den Staatsvertrag und den EU-Beitritt konzentrieren. Es wird zudem eine Dauerausstellung mit dem Titel „Tor zur Demokratie“ im Klagenfurter Landhaus geben, die den Bürgern einen niederschwelligen Zugang zur Demokratie bietet.
Um insbesondere die jungen Menschen anzusprechen, erhalten Schulklassen Unterstützung über das Budget des Schwerpunktjahres, was einen direkten Zugang zu diesen wichtigen Themen schaffen soll. Der Fokus auf die jüngere Generation spiegelt den Wunsch wider, das historische Wissen in die heutige Gesellschaft zu tragen und hierbei den Dialog über die Herausforderungen unserer Zeit zu fördern.
Ein Blick auf die europäischen Erinnerungskulturen
In einem breiteren Kontext lässt sich feststellen, dass Europa seit den Revolutionen von 1989 und 1991 einen Wandel in der öffentlichen Gedächtniskultur erlebt hat. Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt, dass nationale Gedächtnisse stark geprägt sind von unterschiedlichen historischen Erfahrungen und oft von Konflikten zwischen verschiedenen Opfergruppen begleitet werden. Während in Deutschland das Gedenken an den Holocaust zunehmend zentralisiert wird, gibt es in anderen Ländern wie Griechenland Forderungen nach Reparationszahlungen für die Besatzungsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs.
Der Umgang mit der eigenen Geschichte und die damit verbundenen erinnerungskulturellen Debatten werden auch in Zukunft zentrale Themen der europäischen Identität bilden. Diese Diskussionen sind zudem von der Frage nach der Verantwortung für vergangene Verbrechen und deren Aufarbeitung geprägt, was weiterhin Herausforderungen an die Gesellschaften in Europa stellt.
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