In Kärnten ist die Insolvenzbilanz für 2024 alarmierend, mit einem Anstieg um über 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bislang wurden 261 Unternehmen für insolvent erklärt, was 150 eröffnete Verfahren und 111 abgewiesene Anträge mangels Vermögens umfasst. Dies zeigt nicht nur die zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, sondern auch eine dramatische Zunahme der Schwierigkeiten für Kärntner Unternehmer. Wie meinbezirk.at berichtet, sind bedeutende Unternehmen wie die ASAP-Gruppe und Silent Yachts betroffen, was sich auf die Passiva der Region mit einem Gesamtbetrag von 282 Millionen Euro auswirkt.
Besondere Insolvenzfälle und deren Auswirkungen
Die ASAP-Gruppe hat mit vier größeren Unternehmen die Hälfte der insolventen Passiva verursacht, was die Herausforderung für den kärntnerischen Markt erheblich erhöht. Dabei ist die Branche von Handel, Bauwirtschaft und Gastronomie besonders stark betroffen. Laut ORF Kärnten wurde auch festgestellt, dass die Anzahl der Privatkonkurse um 23 Prozent gesunken ist, doch dieser Rückgang wird als trügerisch angesehen. Der Leiter des Kreditschutzverbands von 1870, Rene Jonke, betont, dass viele Menschen aufgrund fehlender geregelter Einkommen nicht die Möglichkeit haben, Anträge für Schuldenregulierungsverfahren einzureichen.
Mit 300 verlorenen Arbeitsplätzen in diesem Jahr, was einem Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, bleibt die Situation angespannt. Obwohl einige Unternehmen Sanierungen anstreben, ist die weitere Entwicklung aufgrund von Inflation und hohen Energiekosten ungewiss. Der KSV von 1870 schätzt, dass die Insolvenzfälle bis Ende 2024 womöglich das Niveau von 2019 übersteigen könnten. Barbara Wiesler-Hofer, die Leiterin des KSV-Standorts Kärnten, hebt hervor, dass die Verschiebung hin zu mehr eröffneten Verfahren einen wichtigen Schritt in Richtung Transparenz in der Wirtschaft darstellt, auch wenn die Zahl der Insolvenzen besorgniserregend bleibt.
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