In der Region Hermagor wird seit 2006 die alte Tradition des Krampus lebendig gehalten. Die Krampusgruppe unter der Anleitung von Obmann Christian Gelbmann hat sich mit mittlerweile 38 Mitgliedern etabliert und sorgt für ein beeindruckendes Programm, das sowohl Einheimische als auch Besucher in seinen Bann zieht. Ursprünglich waren die Krampus-Veranstaltungen Teil der Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr, doch die Gründung der Gruppe brachte frischen Wind und neue Möglichkeiten, um das Brauchtum weiterzuführen.
Ein besonderes Highlight für die Gruppe ist der 5. Dezember, wenn sie zusammen mit dem Nikolaus die Kleinsten besucht. Diese Besuche sind nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Mitglieder ein bewegendes Erlebnis: „Wenn wir die leuchtenden Augen der Kinder sehen, wissen wir, warum wir das tun“, so Gelbmann.
Die Einzigartigkeit der Masken
Die eindrucksvollen Krampusmasken sind ein weiterer Stolz der Gruppe. Anfertigungen von Schnitzer Michael Vallant aus Klagenfurt-Wölfnitz fanden großen Anklang. Jede Maske ist einzigartig und spiegelt den mystischen Stil der alten Tradition wider. Diese handgefertigten Kunstwerke sind nicht nur Zierde, sondern verleihen den Auftritten der Gruppe eine authentische Note, die die Zuschauer in die Ursprünge des Brauchs zurückversetzt.
Am 30. November steht ein großes Krampusevent in Hermagor auf dem Programm, das nicht nur die tief verwurzelte Tradition feiert, sondern auch mit einer Disco im Stadtsaal für Unterhaltung sorgt. Darüber hinaus werden die Krampusse in der Zeit vom 26. Dezember bis 5. Januar aktiv, indem sie von Gasthaus zu Gasthaus ziehen, um die Geschichten und Legenden der Rauhnächte zum Leben zu erwecken. Dieses Programm ist nicht nur eine Show, sondern auch eine Möglichkeit, das historische und kulturelle Erbe der Region weiterzugeben.
Herausforderungen in der Organisation
Trotz der Begeisterung für das Brauchtum stehen die Organisatoren vor wachsenden Herausforderungen. Gelbmann weist darauf hin, dass die Erwartungen an einen Krampuslauf jedes Jahr steigen und die behördlichen Auflagen inzwischen strenger sind als in der Vergangenheit. Das Verhalten von einigen Besuchern hat sich, leider, ebenfalls verändert. Dennoch bleibt die Hermagorer Gruppe ihren traditionellen Wurzeln treu und bewahrt die ursprünglichen Abläufe, auch wenn sie manchmal auf Schwierigkeiten stoßen.
Im Durchschnitt tritt die Krampusgruppe Hermagor sieben Mal im Jahr auf und sorgt dafür, dass die Faszination für die alten Bräuche lebendig bleibt. Für die Mitglieder ist es mehr als nur ein Event; es ist eine lebendige Tradition, die tief in der Kultur des Gailtals verwurzelt ist. Die Begeisterung und die harte Arbeit, die die Gruppe mitbringt, sind nicht wegzudenken und tragen maßgeblich zur Erhaltung dieses einzigartigen Brauchtums bei.