In Kärnten wird die Diskussion um den Schutz und die Bejagung des Fischotters immer intensiver. Die Population dieser geschützten Art ist stark gewachsen, was zu erheblichen Schäden an Fischbeständen und in der Aquakultur geführt hat. Laut aktuellen Daten stieg die Anzahl der Fischotter im Jahr 2022 auf ca. 383 und hat sich mittlerweile auf etwa 506 Tiere erhöht. Dies brachte ein jährliches Wachstum von 6,6 Prozent mit sich, trotz der laufenden Bejagungsmaßnahmen, wie gailtal-journal.at berichtet. Der jährliche finanzielle Schaden, verursacht durch die Tiere, beläuft sich auf etwa 200.000 Euro, was die Situation zusätzlich verschärft.
Neues Regelwerk für die Fischotter-Bejagung
<pLandesrat Martin Gruber betont die Notwendigkeit der selektiven Bejagung, um ein Gleichgewicht in den betroffenen Gewässern zu gewährleisten. Um der überhandnehmenden Fischotterpopulation entgegenzuwirken, wurde nun eine neue Verordnung beschlossen, die eine Erhöhung des Entnahmekontingents von 50 auf 55 Fischotter pro Jahr vorsieht. Die Jagd erfolgt weiterhin unter strengen Auflagen: Während des Zeitraums vom 1. März bis zum 31. Oktober dürfen tragende oder führende Fischotter nicht bejagt werden, dafür kommen Lebendfallen zum Einsatz. Im Winter hingegen sind die Regeln gelockert und die Bejagung kann durch alle im Gesetz erlaubten Methoden erfolgen, wie ktnvp.at berichtet.
Gruber hält fest, dass ohne diese Maßnahme eine aggressive Ausbreitung der Fischotter zu befürchten wäre, da die Tiere keine natürlichen Feinde in der Region haben. Neu in der Verordnung ist die Pflicht, Lebendfallen mindestens zweimal täglich zu kontrollieren, um das Leiden der gefangenen Tiere zu minimieren. Experten sehen bereits erste positive Effekte, doch eine nachhaltige Erholung der Fischbestände wird als schwierig eingeschätzt und wird voraussichtlich viele Jahre in Anspruch nehmen. Gruber bleibt dabei, dass der Tierschutz auch im Umgang mit dem Fischotter nicht vernachlässigt werden darf, doch die selektive Bejagung bleibt unerlässlich für den Schutz der heimischen Gewässer und Fischpopulationen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung