
In Feldkirchen kam es kürzlich zu einer spannenden Entscheidung des Gemeinderats, die für die Messe München und die Planung zukünftiger Veranstaltungen von Bedeutung ist. Der Antrag der Messe München GmbH, die hier angesiedelte Multifunktionsfläche zusätzlich für die Messe „The Smarter E Europe“ im Mai 2025 zu nutzen, wurde einstimmig abgelehnt. Damit bleibt die Fläche exklusiv für die große Baumesse „bauma“, die alle drei Jahre im April stattfindet, reserviert.
Die Multifunktionsfläche, die derzeit um Ein- und Ausfahrten erweitert wird, dient momentan als Parkplatz für große Veranstaltungen. Die Messe „The Smarter E Europe“, die größte Messe für Photovoltaik und Energiemanagementlösungen in Europa, erfährt einen massiven Anstieg an Teilnehmerzahlen. Die Anzahl der täglich benötigten Parkplätze hat sich von 4800 im Jahr 2019 auf beeindruckende 11.000 verdoppelt.
Bedarf nach Parkplätzen wächst
Die Messe München argumentierte, dass ohne zusätzliche Parkflächen die Durchführbarkeit ihrer Messen in Gefahr sei. Viele Besucher und Aussteller sind auf bequeme und ausreichende Parkmöglichkeiten angewiesen, um an den Veranstaltungen teilnehmen zu können. In den letzten Jahren nahmen die Besucherzahlen erheblich zu, was den erhöhten Parkraumbedarf erklärt. Für das Jahr 2025 werden ähnliche Teilnehmerzahlen wie in den Vorjahren erwartet, was die Notwendigkeit einer Parkraumerweiterung unterstreicht.
Trotz dieser Argumente sah der Feldkirchener Gemeinderat die Entscheidung anders. Unter anderem wurden Bedenken hinsichtlich der Natur und den Lebensräumen von Vögeln geäußert. Bauamtsleiter Martin Schmidt-Roschow stellte klar, dass die Untere Naturschutzbehörde dem Antrag zugestimmt hatte, allerdings mit der Auflage, geeignete Maßnahmen zum Schutz der brutenden Vögel zu ergreifen. Diese Erlaubnis, Vögel zu vergrämen, stieß auf starke Kritik im Gemeinderat.
Herausforderungen für die Messe
Zusätzlich zu den Umweltbedenken äußerten sich die Gemeinderatsmitglieder besorgt über mögliche Folgeanträge der Messe München. Verena Claudi-Weissig (SPD) und ihre Fraktionskollegin waren von der Angst geleitet, dass dies der Anfang einer schrittweisen Erhöhung der Veranstaltungshäufigkeit auf der Multifunktionsfläche sein könnte. Die Ablehnung des aktuellen Antrags könnte daher auch ein Zeichen für die Einhaltung von Auflagen zum Schutz der Natur sein.
Gemeinderatsmitglied Michael Schön (UWV) äußerte, dass es zwar positive Schritte bezüglich der Infrastruktur gäbe, aber auch noch offene Punkte wie eine versprochene Brücke fehlen. Bürgermeister Andreas Janson versuchte, die Situation zu entschärfen, betonte jedoch, dass die Gemeinde den Anforderungen der Messe nachkommen wolle.
Für die Anwohner bedeuten die baulichen Maßnahmen an der Multifunktionsfläche auch Einschränkungen im Straßenverkehr. Die Kreisstraße M 18 wird vom 11. bis voraussichtlich 16. November gesperrt, um Asphaltierungsarbeiten durchzuführen, was zusätzliche Umleitungen erforderlich macht.
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