
Die Diözese Gurk hat mit Barbara Velik-Frank einen historischen Schritt in der katholischen Kirche Österreichs vollzogen. Am 1. März 2025 wurde die 57-jährige Theologin zur ersten bischöflichen Vikarin des Landes ernannt, wie kathpress berichtet. Damit übernimmt Velik-Frank die Verantwortung für die Bereiche Kirchenentwicklung und Synodalität und fungiert als Stellvertreterin des Kärntner Bischofs Josef Marketz in Verwaltungsfragen. In einem Interview erklärte sie, diese Ernennung sei ein "starkes symbolisches Zeichen" und ein Ausdruck der Anerkennung für das bisherige Engagement des Kirchenentwicklungsteams.
Als bischöflich beauftragte Laienvertreterin betont Velik-Frank die Bedeutung von Synodalität, die von Papst Franziskus gefordert wird. Diese neue Form des Miteinanders in der Kirche soll den Mitgliedern helfen, gemeinsame Lösungen für die Herausforderungen der modernen Welt zu finden. Velik-Frank sieht besonders die Notwendigkeit, unterschiedliche Glaubensüberzeugungen in der Diözese zu integrieren, ohne die Einheit der Kirche zu gefährden. „Wir müssen unser katholisches Profil schärfen und gleichzeitig vielfältig und offen sein“, so die Vikarin. Dies umfasst unter anderem die Einführung neuer Pfarrleitungsmodelle und die Förderung von Laieninitiativen, wie sie erklärte.
Veränderungen im Kirchenentwicklungsprozess
Die Ernennung Velik-Franks kommt nicht nur als Zeichen der Frauenförderung, sondern ist auch Teil des umfassenden Kirchenentwicklungsprozesses in Kärnten. Diözesanbischof Marketz unterstreicht, dass dieser Schritt auf den von Papst Franziskus angestoßenen synodalen Weg zurückgeht, der die stärkere Einbindung von Laien und insbesondere Frauen in Führungspositionen der Kirche fordert. Wie vaticannews berichtet, wird die Vikarin auch eine Schlüsselrolle in der Neustrukturierung und Organisation innerhalb der Diözese einnehmen, um die gesetzten Ziele effektiv umsetzen zu können.
Barbara Velik-Frank, die eine umfassende berufliche Laufbahn in der katholisierenden Entwicklungshilfe und der Religionspädagogik vorweisen kann, wird in ihrer neuen Funktion auch Mitglied des Konsistoriums sowie verschiedener Vorstände innerhalb der Diözese. Mit ihrer Ernennung wird ein deutliches Zeichen für die Rolle von Frauen in der Kirche gesetzt, die beim Entwicklungsprozess der Diözese Gurk nicht nur mitprägen, sondern auch leiten sollen.
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