Die Bildungspolitik in Kärnten steht im Fokus, nachdem das angestrebte Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz, das die Verkleinerung von Kindergarten-Gruppen vorsah, nun um zwei Jahre verschoben wird. Dies löste bei den Elementarpädagogen, insbesondere bei Manuela Söllnbauer, Empörung aus. Söllnbauer äußerte während der Kinderschutzfachtagung in Klagenfurt, dass sich viele Pädagogen am Ende ihrer Kräfte fühlen und nicht wissen, wie sie die Herausforderungen in den Kindergärten bis zur Pension bewältigen sollen. Für ihre eindringlichen Worte erntete sie tosenden Applaus von rund 2.000 Kolleginnen und Kollegen, die ihre Sorgen teilten, wie Kleine Zeitung berichtet.
Der Aufruf einer prominenten Pädagogin
Söllnbauer, die als bekannteste Elementarpädagogin Kärntens gilt, wurde für ihren mutigen Auftritt gefeiert. In ihrer emotionalen Ansprache erklärte sie: „Mir war nicht bewusst, was ich damit auslöse. Ich wollte einfach nur, dass einmal etwas gesagt wird“. Ihr Appell fand großen Widerhall in der Community, und das Video ihrer Rede wurde vielfach in sozialen Medien geteilt, was eine Welle von Kommentaren und Diskussionen auslöste. Am Montag wird sie zusammen mit weiteren Bildungsexperten, darunter Bildungsreferent Daniel Fellner und Bürgermeister Christian Poglitsch, an der Diskussionsrunde in der ORF Kärnten Streitkultur teilnehmen, wo sie die Problematik weiter erörtern wollen, wie ORF Kärnten berichtet.
Die Verschiebung der Reform wird von einigen als notwendig erachtet, um den Gemeinden mehr Zeit zur Anpassung zu geben, dennoch betonen viele Fachkräfte, dass in den meisten Gruppen bereits jetzt weniger als 24 Kinder betreut werden. Dieser Schritt könnte die ohnehin angespannte Situation weiter verschärfen und die betroffenen Pädagogen vor zusätzliche Herausforderungen stellen.
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