Der Tauern-Bahntunnel, der seit 113 Jahren in Betrieb ist, steht vor einer umfassenden Sanierung aufgrund von Bauverfall. Neben Wassereintritt müssen das Tunnelgewölbe, die Tunnelausrüstung, die Portale, die Gleise und die Oberleitungen erneuert werden. Aufgrund der umfangreichen Arbeiten wird der Tunnel ab November für acht Monate bis Juli des nächsten Jahres gesperrt. Laut ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel wird die Sanierung in zwei Bauphasen unterteilt, da die Arbeiten zu zeitaufwändig sind, um alles in einem Zeitraum zu erledigen.
Die erste Bauphase wird während der achtmonatigen Sperrung stattfinden, während die zweite Bauphase voraussichtlich erst ab 2027 durchgeführt wird. Während der Sperrung müssen Pendler zwischen dem Mölltal und dem Gasteinertal lange Umwege mit Bussen in Kauf nehmen. Einige Unternehmen haben ihren Arbeitnehmern bereits Unterkünfte während der Bauzeit angeboten, während andere bereits alternative Beschäftigungsmöglichkeiten näher an ihrem Wohnort gefunden haben.
Aufgrund der Sicherheitsbedenken wird ein Transport der Pendler auf Bauarbeiterzügen durch den Tauerntunnel als zu gefährlich eingestuft. Es besteht die Notwendigkeit, die Sicherheit der Arbeiter und Pendler zu gewährleisten, weshalb alternative Transportmethoden erforderlich sind. Eine zeitweise Unterbrechung der Tauernbahnstrecke auf der Salzburger Seite zwischen Böckstein und Schwarzach St. Veit für Arbeiten am Oberbau, den Entwässerungsanlagen, den Sicherheitseinrichtungen und der Oberleitung wird bereits an den Wochenenden von Samstag bis Montag stattfinden.
Für Zugverbindungen zwischen Salzburg und Klagenfurt werden die Fahrzeiten angepasst. Züge aus Klagenfurt, Villach und Spittal fahren eine halbe Stunde früher in Richtung Salzburg ab und kommen eine halbe Stunde später aus Salzburg an. Die Autozüge werden jedoch planmäßig durch den Tauerntunnel fahren, ohne größere Zeitverluste für die Reisenden.
