Kärnten

Ärztemangel in Österreich: Nur 59 gewidmete Studienplätze für potenzielle Medizinstudierende

Am kommenden Freitag steht wieder der Aufnahmetest für angehende Medizinstudenten in Österreich an. Insgesamt werden sich 15.158 potenzielle Nachwuchsmediziner um die begehrten Studienplätze bewerben, während es nur 1.850 Plätze gibt. Das bedeutet, dass mehr als 13.300 junge Menschen ihren Traum, Ärztin oder Arzt zu werden, aufgeben müssen. Dies ist alarmierend angesichts des drohenden ärztlichen Personalengpasses und der steigenden Zahl älterer und krankheitsanfälliger Menschen.

Die Gesundheitsreferentin von Kärnten, Beate Prettner, kritisiert, dass der Bund die Zugangsbeschränkungen zum Medizinstudium nicht deutlich lockert. Stattdessen wurden den Bundesländern lediglich 59 gewidmete Studienplätze zugesprochen, für die die Länder auch noch eine Studienprämie zahlen müssen. Kärnten erhält lediglich vier dieser Plätze, obwohl sich mehr als 50 Bewerber aus Kärnten dafür interessiert haben. Prettner ist der Meinung, dass diese Widmungen keine Lösung für die wachsenden Herausforderungen im Gesundheitssystem darstellen.

Insgesamt werden vom Bund 85 gewidmete Studienplätze vergeben. Neben den 59 Plätzen für die Bundesländer sind 13 Plätze für die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), 3 Plätze für das Bundesministerium für Inneres und 10 Plätze für das Bundesministerium für Landesverteidigung reserviert. Diese Verteilung zeigt, dass hier mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen wird, so Prettner.

Diejenigen Bewerber, die sich für einen gewidmeten Platz beworben haben, haben gewisse Vorteile. Sie müssen lediglich 75 Prozent der Testergebnisse erreichen, um einen Studienplatz zu erhalten. Zudem wurden sie intensiv auf den Aufnahmetest vorbereitet. Diese Privilegien erhöhen ihre Chancen, tatsächlich einen Studienplatz zu bekommen. Zusätzlich erhalten sie ein monatliches Einkommen oder eine Studienprämie und werden während ihres Studiums von einem KABEG-Krankenhaus begleitet. Im Gegenzug verpflichten sie sich, nach ihrem Studium für 8 Jahre in einem KABEG-Spital tätig zu sein.

https://fleischundco.at/

Es ist bedauerlich, dass beim diesjährigen kostenlosen Kärntner Vorbereitungskurs für den Aufnahmetest mehr als 300 Interessenten teilgenommen haben, während nur rund 90 Personen pro Jahr ihr Medizinstudium in Kärnten beginnen können. Dies beinhaltet bereits die teuren Privatuniversitäten in Österreich und Deutschland. Die Gesundheitsreferentin wünscht allen Teilnehmern viel Glück für den Aufnahmetest und hofft, dass sich ihre Mühen auszahlen.

Quelle: www.ktn.gv.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"